Toll

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bibliokate Avatar

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"Meine künstlerische Entwicklung wurde nicht nur von Weltliteratur vorangetrieben,sondern ganz wesentlich auch von Abfall, von Hingeschniertem uns Verworfenem. Es wäre ein Fehler, das eine gegen das andere auszuspielen, femm das eine ersetzt nicht das andere. Wichtig sind die vielen Wechselwirkungen aus Alltagsschreiben und Literatur. " s. 131

Arno Geiger hat mich schon mit dem Roman "Der alte König in seinem Exil" in dem er die Demenzerkrankung seines Vaters zum Thema macht sehr beeindruckt. Auch in seinem neuesten Werk in dem er seinen Werdegang sowohl als Autor als auch als Privatperson beschreibt findet sich seine Begabung mit viel Fingerspitzengefühl und vielen leisen untertönen zu berühren.

Seine Höhen und Tiefen, Erfolge und Misserfolge, alles schildert er ohne Wehnut und verbitterung, gesteht Fehler offen ein und spricht von einer Zeit als er völlig unbekannt durch die Straßen wanderte,das ein oder andere Buch aus dem Müll fischte, von seinen Liebschaften, seinem ersten Erfolg sowie seinen nicht so großen Erfolgen.

Ich finde Arno Geigers Schreibstil wirklich toll, durfte ihn auch schon bei einer Lesung seines Romans "Selbstporträt mit Flusspferd" sehen und bin fasziniert von seiner ruhigen Art tiefgründige Geschichten zu erzählen in denen die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle mit viel Feingefühl und Empathie aufgeboten wird und auf suptile weise die menschliche Existenz hinterfragt und aufs wesentliche untersucht wird.