Freundschaft, Gemeinschaft, Liebe, Tragik

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"Das größte Rätsel aller Zeiten" ist eine Geschichte von Freundschaft, Gemeinschaft, Liebe, Tragik.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schlicht und zeigt kleine Akzente aus dem Buch. Einziges Manko hier: die Goldfarbe löst sich mit der Zeit ab. Es ist also besser, beim Lesen den Einband abzumachen.
Der Titel ist ein wenig irreführend. Ich dachte an größere, umfassendere Rätsel an sich. Dabei geht es um Claytons Rätsel seines Lebens. Den Englischen Titel "the fellowship of puzzlemakers" finde ich tatsächlich passender - "das/ihr größtes Rätsel aller Zeiten" als Untertitel fände ich eine gute Ergänzung.

Direkt zu Beginn positiv aufgefallen ist das Personenverzeichnis. Wenn in einem Buch viele Personen vorkommen, kann das schnell überfordern. Hier jedoch sind die Personen so gut eingeführt worden, dass man eigentlich gar nicht durcheinanderkommt.

Auch gefällt mir, dass die Geschichte direkt mit einem Rätsel beginnt. Dieses Rätsel wird keine drei Sätze später aufgelöst, dennoch hat der Leser die Möglichkeit, es zu lösen, wenn er sich darauf einlässt.

Der Schreibstil ist schön angenehm zu lesen und nimmt einen direkt mit in die Handlung.
Der Wechsel zwischen der Erzählung im Jetzt und der Erzählung des Vergangenen tragen zwar einerseits dazu bei, die Hintergründe zu verstehen, wie alles so gekommen ist, wie es heute ist, allerdings unterbrechen sie oft den Lesefluss. Man hat sich gerade an die neue Situation gewöhnt und möchte mehr erfahren, da wird die Sichtweise schon wieder gewechselt. Zum Ende des Buches gewöhnt man sich daran, trotzdem habe ich mich mehrmals versucht gefühlt, einen Rückblick zu überspringen, damit ich die aktuelle Handlung weiterlesen kann.
Letztendlich kann man aber sagen, dass die Wechsel zum Ende hin so gut aufeinander abgestimmt sind, dass der Protagonist Clayton gleichzeitig zur Lösung kommt, wie es auch in der Vergangenheit geschieht.

Tatsächlich sind mir die Rätsel ein wenig zu kurz gekommen. Es gab eines, das sich durch das ganze Buch gezogen hat und nach und nach aufgelöst wurde. Da ich dachte, der Leser müsse mehr oder weniger selbst auf die Lösung kommen, um an Erkenntnisse zu gelangen, habe ich den Großteil bereits gelöst, aber ohne einen "Nutzen" davon zu haben. Aber wie steht es im Buch? Wichtig ist nicht die Lösung, sondern der Weg dorthin.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, dennoch besteht meiner Meinung nach viel Potential für eine Fortsetzung, die ich sehr gerne lesen würde.