… ist die Frage, warum ich noch was auf Klappentexte gebe
So schnell Samuel Burrs „Das größte Rätsel aller Zeiten“ mich hatte, so schnell hatte es mich in Teilen auch wieder „abgehängt“. Denn was als Rätsel bzw. Rätslergemeinschaft beginnt, endet mehr oder minder als Familienstory, doch der Reihe nach: In einer auf den Eingangsstufen der Gemeinschaft der Rätselmacher hinterlassenen Hutschachtel findet die Vorsitzende der Rätselmacher, Miss Pippa Allsbrook, einen wenige Tage alten Säugling, Clayton Stumper. Man beschließt, ihn zu „behalten“ und so wächst Clayton in einer Art Geheimbund bzw. eher einem Club, der sich mit Verschlüsselungen, Rätseln usw. befasst, auf, darunter auch die Frage, woher Clayton kam. Weil aber diese Gemeinschaft anderen ähnelt, altert auch sie und irgendwann stirbt Pippa – der Startschuss für Claytons Suche nach seinen Wurzeln – und das außerhalb seines bisherigen Komfortbereichs …
Nach der Lektüre bin ich etwas ratlos, wie ein Buch so genial und so langweilig zugleich sein kann und komme zum Schluss, dass es einmal mehr irreführendes Marketing gewesen sein könnte, das mich zur Lektüre verleitete: Im Klappentext ist von einer „mysteriösen ‚Gemeinschaft der Rätselmacher‘“ die Rede, von „verwunschene[n] Labyrinthe[n]“, einem „letzte[n] Rätsel“, das Pippa Clayton hinterlasse. Das weckte Erwartungen, die die Handlung nicht bzw. nur schwer halten konnte. Dabei hätte der Klappentext ja auch Warnungen enthalten, dass dem nicht so sein könnte, wie „intellektuell herausfordernde[s] Seniorenheim“ oder von Claytons mangelndem Verständnis für Gleichaltrige bzw. für ein „Leben außerhalb der Gemeinschaft“. Das finale Rätsel legt Burr geschickt über Aufzeichnungen Pippas an, sodass die gesamte Handlung letztlich in 2 Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten angelegt ist. An sich schätze ich diese Erzählweise sehr und finde, dass dabei so etwas wie eine „natürliche Spannung“ entsteht, aber hier gab es doch gewaltige Längen. Denn ja, Pippa schickt Clayton per Rätseln auf die Suche nach sich selbst bzw. seinen Wurzeln und ja, das kann ein spannendes Thema sein, war aber nicht das, was ich lesen. Ich war schlicht auf eine andere Lektüre „eingestellt“ und ja, die Figuren sind sympathisch, teils schrullig (Pippa ist grandios, Clayton gerade für das Umfeld, in dem er aufgewachsen ist, vielleicht etwas blauäugig) und vielleicht weil Pippa mir letztlich die sympathischste Figur war, fand ich die Idee mit den Briefen und Rätseln gut – fühlte mich dann aber an „P.S. Ich liebe dich“ erinnert und das halte ich für gelungener in puncto „per Briefen aus dem Jenseits auf die Selbstfindungsreise geschickt werden“. Ja, manches packte mich und Burr kann schreiben, das (und die eingestreuten Rätsel) hat mich bei der Stange gehalten, aber über die Selbstfindung eines 25-Jährigen zu lesen wollte (und schon gar nicht in der „Ausgestaltung“), stand nicht auf meiner Leseagenda. Während ich diese Rezension schreibe, fallen mir wundersamerweise mehr positive Punkte auf als während des Lesens. Spricht das für oder gegen die Geschichte? Ich weiß es nicht … vermutlich sollte es mir eine Warnung sein, Klappentexte noch genauer zu lesen. Wäre das klarer gewesen, hätte ich vielleicht einen Bogen um das Buch gemacht – so hatte es in mir einen Leser mit nicht gehaltenen Erwartungen und damit einen eher unzufriedenen Leser, sodass ich über 3 Sterne für ein Buch, bei dem jeder selbst entscheiden sollte, ob ihn die Selbstfindung eines etwas unreifen 25-Jährigen, garniert mit dem einen oder anderen Rätsel auf die Lesecouch lockt.
Nach der Lektüre bin ich etwas ratlos, wie ein Buch so genial und so langweilig zugleich sein kann und komme zum Schluss, dass es einmal mehr irreführendes Marketing gewesen sein könnte, das mich zur Lektüre verleitete: Im Klappentext ist von einer „mysteriösen ‚Gemeinschaft der Rätselmacher‘“ die Rede, von „verwunschene[n] Labyrinthe[n]“, einem „letzte[n] Rätsel“, das Pippa Clayton hinterlasse. Das weckte Erwartungen, die die Handlung nicht bzw. nur schwer halten konnte. Dabei hätte der Klappentext ja auch Warnungen enthalten, dass dem nicht so sein könnte, wie „intellektuell herausfordernde[s] Seniorenheim“ oder von Claytons mangelndem Verständnis für Gleichaltrige bzw. für ein „Leben außerhalb der Gemeinschaft“. Das finale Rätsel legt Burr geschickt über Aufzeichnungen Pippas an, sodass die gesamte Handlung letztlich in 2 Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten angelegt ist. An sich schätze ich diese Erzählweise sehr und finde, dass dabei so etwas wie eine „natürliche Spannung“ entsteht, aber hier gab es doch gewaltige Längen. Denn ja, Pippa schickt Clayton per Rätseln auf die Suche nach sich selbst bzw. seinen Wurzeln und ja, das kann ein spannendes Thema sein, war aber nicht das, was ich lesen. Ich war schlicht auf eine andere Lektüre „eingestellt“ und ja, die Figuren sind sympathisch, teils schrullig (Pippa ist grandios, Clayton gerade für das Umfeld, in dem er aufgewachsen ist, vielleicht etwas blauäugig) und vielleicht weil Pippa mir letztlich die sympathischste Figur war, fand ich die Idee mit den Briefen und Rätseln gut – fühlte mich dann aber an „P.S. Ich liebe dich“ erinnert und das halte ich für gelungener in puncto „per Briefen aus dem Jenseits auf die Selbstfindungsreise geschickt werden“. Ja, manches packte mich und Burr kann schreiben, das (und die eingestreuten Rätsel) hat mich bei der Stange gehalten, aber über die Selbstfindung eines 25-Jährigen zu lesen wollte (und schon gar nicht in der „Ausgestaltung“), stand nicht auf meiner Leseagenda. Während ich diese Rezension schreibe, fallen mir wundersamerweise mehr positive Punkte auf als während des Lesens. Spricht das für oder gegen die Geschichte? Ich weiß es nicht … vermutlich sollte es mir eine Warnung sein, Klappentexte noch genauer zu lesen. Wäre das klarer gewesen, hätte ich vielleicht einen Bogen um das Buch gemacht – so hatte es in mir einen Leser mit nicht gehaltenen Erwartungen und damit einen eher unzufriedenen Leser, sodass ich über 3 Sterne für ein Buch, bei dem jeder selbst entscheiden sollte, ob ihn die Selbstfindung eines etwas unreifen 25-Jährigen, garniert mit dem einen oder anderen Rätsel auf die Lesecouch lockt.