Der Duft der Träume

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tochteralice Avatar

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Anouk träumt von einem Leben als Parfumeurin, seit sie bei ihrer Rückkehr nach Paris nach Ende des Zweiten Weltkriegs als junges Mädchen DEN ultimativen Duft erschnupperte. Obwohl sie im wahrsten Sinne des Wortes eine Spürnase hat, die normalerweise jede Nuance bestimmen kann, ist dies ihr hier nicht möglich und seitdem ist sie geradezu besessen davon, das Handwerkszeug zu erlangen, um jede einzelne Duftnote, die dieses Parfum enthält, herauszuarbeiten. Und natürlich, um weitere wundervolle Duftkreationen zu schaffen.

Nur leider ist ihre Mutter da gar nicht auf ihrer Seite: die Apothekerin hat von einer Verwandten eine Apotheke in Paris geerbt, die sie gern gemeinsam mit Anouk führen möchte - über den Freund und Kollegen der Mutter bekommt Anouk Kontakt zu einem jungen Mann aus der Parfummetropole Grasse im Süden, der zudem Spross einer angesehenen Parfumeursfamilie und bereit ist, Anouk über diese Schiene eine Chance zu geben. So weit, so gut - seine Familie ist jedoch nicht unbedingt begeistert über den unerwarteten Neuankömmling.

Doch Anouk schafft es, dort Fuß zu fassen und einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dennoch werden ihr Steine in den Weg gelegt - sowohl von erwarteter als auch von unerwarteter Stelle. Andererseits erhält sie unerwartete Unterstützung und stößt auf merkwürdige Hinweise. Auch und gerade in Bezug auf den Duft, der ihr vor langer Zeit begegnete.

In dieser Story spielt König Zufall eigentlich die Hauptrolle - so viele unvorhergesehene Ereignisse kann es in einem ganzen Leben eigentlich gar nicht geben, wie sie Anouk hier in kürzester Zeit widerfahren. Deswegen schon konnte ich durchgehend keine rechte Nähe zu der Handlung entwickeln. Dazu kam ein nicht allzu eindringlicher Schreibstil, der die Charaktere nicht so lebendig erschaffen konnte, dass man sie beim Lesen vor Augen hatte. Normalerweise reichen mir dafür schon einige wenige Anstöße.

So dümpelte die Geschichte trotz des spannenden Settings in der Parfumindustrie der Nachkriegszeit so vor sich hin. Gute Ansätze, maximal mittelmäßige Realisierung. Ein Buch, das aus meiner Sicht nicht zwingend gelesen werden muss.