Ein Wohlfühlroman zum schnellen Lesen

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Autorin Pauline Lambert entführt uns in ihrem Roman "Das Haus der Düfte" auf eine rd. 450 Seiten umfassende Reise in die Welt der Parfüme. Die Erzählung bewegt sich auf zwei Zeitebenen, eine spielt im 19. Jahrhundert, die andere im 20. Jahrhundert. Die frühere Ebene ist notwendige Bedingung für die Auflösung einiger Verwicklungen der zweiten Ebene.
Lambert stellt uns die junge Anouk vor, die mit ihrer Mutter nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris landet, um dort eine Apotheke zu betreiben. Diese soll Anouk eines Tages weiterführen. Sie aber hat seit Kindesbeinen den Wunsch, Parfümerin zu werden. Dieser Wunsch wird so stark, dass Anouk alles daran setzt, diesen umzusetzen.
Das Buch ist ein Wohlfühlroman. Die handelnden Personen sind klar charakterisiert, die Orte des Romans (Paris, Grasse, Nizza) schön beschrieben, es findet sich auch ein wenig gesellschaftskritisches und natürlich eines Liebesgeschichte; das ganze wird eingebettet in die Welt der Parfüme. Hier erhalten die Leserinnen und Leser interessante Einblicke. Der Wandel von tatsächlich mit natürlichen Ingredenzien hergestellten Parfümen zur industriellen Fertigung wird angedeutet. Da trauert man der guten alten Zeit doch ein wenig hinterher. Da passt es gut, dass heutzutage wieder mehr auf "Manufakturen" gesetzt wird.
Das wichtigste an Romanen sind immer die handelnden Personen. Lambert baut uns ein weitmaschiges, aber immer gut übersehbares Geflecht an Beziehungen zwischen den Personen auf. Es gibt zwar auch durchaus dramatische Momente, aber selbst bei diesen hat man nie das Gefühl eines Unwohlseins. Und wenn ein solcher Anflug bestehen sollte, wird spätestens im folgenden Kapitel wieder eine manchmal doch arg konstruierte Wendung präsentiert, die uns das Gefühl gibt: "Das Leben ist schön und es wird mit jedem Moment besser."
Ein Roman zum Wohlfühlen, der sich leicht und zügig liest. Er hat das Zeug zu einer guten Auflage, wird aber in der Geschichte der Literatur keine tiefe Spur hinterlassen.
Ein schönes Buch, das man gern zur Hand nimmt. Selbst am Cover kann man sich durch reine Betrachtung erfreuen.