Durchnummerierte Entführungsopfer als Gespielinnen für den Hausherr

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Das Ganze beginnt schon sehr sehr spannend. Ein nichts ahnender Mensch auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Im Halbschlaf bemerkt er plötzlich vor sich im Lieferwagen eine Hand, die a. Heckfenster einen blutigen Abdruck hinterlässt. Er folgt dem Wagen um die Polizei zu rufen, wird ausgebremst, prallt gegen eine Laterne und wird im Anschluss daran von dem Fahrer des Lieferwagens erschossen.
Das macht nicht gerade Werbung für Zivilcourage.

Der nächste Erzählstrang beleuchtet ein Mädchen aus dem Dorf, die das erste Mal in die große weite Stadt für ein Praktikum kommt. Das alles ist ihr nicht ganz geheuer und als sie dann noch mit ansieht, wie eine junge Dame im Auto eines Mannes vermeintlich am Aussteigen gehindert wird, greift sie trotz ihrer Angst ein. Die junge Dame erweist sich als ihre Mitbewohnerin in einer sehr seltsamen WG. Man kann es noch nicht richtig greifen, aber irgendetwas stimmt nicht mit der seltsamen Konstellation in der Wohnung.

Der dritte Strang befasst sich mit einem dunklen Kellergewölbe und zwei gefangenen Frauen. Die eine fristet dort nackt und halb verdurstet ihr Dasein, die andere kriecht irgendwann durch ein kleines Loch in ihre Zelle.
Die "Neue" stellt sich als Nummer6 vor, die andere ist Nummer7, folglich die Nachfolgerin. Nummer6 spricht von einem Hausherrn, der die beiden anscheinend entführt hat und es ist an ihr, Nummer7 einzulernen, damit sie für den Hausherrn eine gute Gespielin ist.


Alles in allem sehr spannend und mit angenehm schnellen Szenenwechseln geschrieben. Man kann sich gut mit dem Mauerblümchen identifizieren, das wenige, was man von ihr in der Leseprobe erfährt, wirkt sympathisch.
Die Beschreibungen sind sehr detailliert, ohne dabei langweilig oder nervend zu sein. Man kann sich gut einfühlen, wie das nasskalte Gefängnis aussieht, wie muffig es dort riechen muss und was die Gefangene Nummer7 für eine Angst haben muss.

Daumen hoch.