Die Gefahren einer Großstadt

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schmökerwürmchen Avatar

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Alles beginnt mit einem Mord an den Krankenpfleger Oliver Kienat, der zufällig von dem Obdachlossen Frederick, Freddy Förster beobachtet wird. Zeitgleich trifft Leni in Hamburg ein, die schon am nächste Tag ihr Praktikum in einem kleinen Verlag beginnt. Die zunächst etwas schüchtern und naiv wirkende Leni fühlt sich in Gesellschaft ihrer geliebten Bücher wohler als unter Menschen. In ihrer Unterkunft begegnet sie der lebenslustigen Vivien. Nach einem gemeinsamen Diskobesuch verschwindet diese spurlos. Leni stößt auf einige Ungereimtheiten und macht sich auf die Suche. Dabei begegnet sie Freddy, der sie unterstützt.
Auch der Kommissar Jens Kerner ist in diesem Fall involviert und entdeckt Parallelen zu einem ähnlich gelagerten Fall, der damals nicht aufgekärt werden konnte. Hilfe bekommt er von seiner an den Rollstuhl gebundenen Assistentin Rebecca.

Dies hier war mein erster Thriller von Andreas Winkelmann und es wird bestimmt nicht der letzte sein. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und es bringt alles mit, was man von einem guten Thriller erwartet. Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel sind kurz und knackig gehalten, jeweils mit Cliffhangern am Ende, so dass man als Leser permanent am Ball bleiben mag. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, jeder der Charaktere kommt zu Wort und schildert die Ereignisse aus seiner Sicht. So bekommt man als Leser schnell ein umfassendes Bild. Besonders die Wasserlandschaften Hamburgs, aber auch anderweitige Lokalitäten werden hier sehr bildhaft beschrieben, so dass sich bei mir ein lebhaftes Kopfkino entwickeln konnte.
Andreas Winkelmann schafft es hervorragend, schon gleich zu Beginn Spannung aufzubauen und diese kontinuierlich zu steigern, bereichert durch die eine oder andere unerwartete Wendung.
Zudem sind die Charaktere hervorragend und authentisch gezeichnet. Auch die Entwicklung Lenis, von Vivien liebevoll als Landei bezeichnet, hat mir besonders gut gefallen. Aber auch die anderen Figuren waren mir sympathisch, von Jens Kerner, der sehr an seiner „Red Lady“ hängt, über seine intelligente, warmherzige Assistentin Rebecca bis hin zum Obdachlosen Freddy Förster. Sie alle haben diesen Thriller für mich perfekt abgerundet.