Spannender Krimi mit Charakterschwäche

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lesehase81 Avatar

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Das Haus der Mädchen beginnt nach dem obligatorischen Mord in Kapitel 1 mit vier mehr oder weniger unabhängigen Handlungssträngen:
- Kommissar Jens Kerner ermittelt in dem Mordfall
- Freddy Förster hat den Mord beobachtet und wird vom Mörder verfolgt
- Jana Heigl befindet sich in den Fängen des Mörders
- Leni Landei freundet sich mit Vivien an, die auch bald Janas Schicksal teilt
Die Handlungsstränge führen im Laufe des Buches immer enger zusammen bis sie schließlich im großen Finale enden. Das ganze ist von Anfang an spannend geschrieben und hatte keine unnötigen Durchhänger.

Wäre dies nicht der Fall, hätte durchaus die Gefahr bestanden, dass ich das Buch abbreche, denn keine der Personen war mir wirklich sympathisch. Insbesondere die weiblichen Personen sind mit einer ausgeprägten Naivität und Dämlichkeit ausgestattet, die mich beim Lesen häufig zum Kopfschütteln oder Augenverdrehen gebracht haben. Auch Selbstmitleid ist eine erstaunlich weit verbreitete Charaktereigenschaft. Die einzige Hauptperson, die mit keiner dieser Eigenschaften gesegnet ist - Kommissar Jens Kerner - bleibt dagegen leider erstaunlich blass und dient dadurch auch nicht als Sympathieträger.

Der Schreibstil des Autors ist eigentlich nicht schlecht, allerdings hätte er sich Aussetzer wie den Vergleich der Größe einer Currywurstportion mit der eines Hengstpenises sparen können. Wir sind hier in einem Krimi und nicht bei Fifty Shades of Grey.

Deswegen trotz der spannenden Geschichte insgesamt leider nur 3 Punkte.