Das Haus der schönen Dinge

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ealwyn Avatar

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Gekonnt eröffnet Heidi Rehn diesen historischen Roman mit einem schön illustrierten Einladungsschreiben zur Eröffnung der neuen Geschäftsräume des Kaufhauses Hirschvogl. Damit ist man gleich mitten im Geschehen, als nämliche Eröffnung dann stattfindet. Den ganzen Trubel nimmt der Leser mit Lilys Augen wahr. Die Entwicklung vom anfangs sorglosen Leben bis hin zur Angst und Panik unter der SS ist krass, stimmt auch nachdenklich. Die Judenporgrome und das Erstarken des Reichs bringt aus jüdischer Sicht viel mit sich, wenn auch wenig Positives.
Das Buch ist also schon von der Themenwahl her sehr spannend. Am Anfang des Buches ist alles sehr opulent, prunkvoll, aber das wird zunehmend überschattet. Dahingehend passt, wie ich finde, auch das Deckblatt sehr gut. Mit dem farbenfrohen Vordergrund lockt es an, der farblosere Hintergrund kommt erst so nach und nach zur Geltung.
Der Erzählstil gefällt mir auch gut, obwohl ich mich gleich am Anfang noch nicht sofort ganz abgeholt gefühlt habe. Man versinkt erst so allmählich im Buch. Und das Ende ist dann wie Aufwachen.