Das Haus der schönen Dinge

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"Das Haus der schönen Dinge" ist ein Roman der Autorin Heidi Rehn. Auf dieses Buch war ich aufgrund der Thematik aufmerksam geworden. Ich mag Geschichten über Familiendynastien und hier reizte mich auch noch das Setting und die Zeit, in der die Geschichte spielt.

In dieser Geschichte geht es um den jüdischen Kaufmann Jacob Hirschvogel. Jacob wird im Jahr 1897 zum Königlich - Bayerischen Hoflieferanten ernannt und dadurch hofft Jacob, dass er und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchener Gesellschaft angesehen werden. Seine Frau Thea ist diesbezüglich eher skeptisch, aber der Erfolg des Kaufhauses vertreibt auch ihre Zweifel schon bald.

In den goldenen Zwanziger Jahren übernimmt Jacob's Tochter Lily das Kaufhaus und für sie ist das, das Ziel ihrer Wünsche. Doch als die Nazi's an die Macht kommen sieht sich nicht nur die Familie Hirschvogel einem Bayern und München gegenüber, welches nicht mehr ihre Heimat ist ...

Der Einstieg in diesen Roman ist mir ganz gut gelungen. Der Schreibstil von Heidi Rehn ist bildhaft und detailliert, was mir gut gefallen hat. Aber leider gab es auch einige Wiederholungen und immer mal wieder Passagen, die ziemlich langatmig waren. Kurz darauf wurde es dann zwar wieder interessanter, aber diese Langatmigkeit hat meine Lesefreude ab und an doch ein bisschen gedämpft.


Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich recht gelungen, aber leider rückten die Personen oftmals, neben dem Kaufhaus - Aspekt, in den Hintergrund. Dass die Personen und damit auch die Emotionen manchmal ein bisschen zu kurz kamen fand ich ziemlich schade.

Die Buchidee und der Plot haben mir gut gefallen, aber leider waren die sehr detaillierten Beschreibungen oftmals der Grund, dass die Spannung kaum vorhanden war. Dabei hatte die Geschichte wirklich einiges an Potenzial, nicht nur von den Jahren, in denen die Handlung spielt, sondern auch von den Charakteren her. Positiv:
* interessante Buchidee
* bildhafter Schreibstil

Negativ:
* es gab häufiger Wiederholungen und langatmige Passagen
* die Charaktere kamen leider, neben dem Kaufhaus - Aspekt oft zu kurz
* die langatmigen Passagen minderten die Spannung erheblich

"Das Haus der schönen Dinge" hatte leider viele, langatmige Passagen, die die Spannung minderten und dazu führten, dass manches an Potenzial nicht gut genutzt wurde. Von mir gibt es 2,5 Rosen, aufgerundet auf 3.