Dramatische Familiengeschichte

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lealein1906 Avatar

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„Das Haus der schönen Dinge“ ist ein gelungener Roman über die Geschichte eines Kaufhauses und der jüdischen Inhaberfamilie über drei Generationen hinweg. Es beginnt mit Thea und Jacob, die das (fiktive) Kaufhaus Hirschvogl in München am Rindermarkt eröffnen. Mit ihren fantasievollen Arrangements und Ideen schaffen sie es an die Spitze. Von da an beginnt die Erzählung der Geschichte des Kaufhauses. Gute Jahre, schlechte Jahre, Skandale, Freude, Frieden, Krieg. Alles ist dabei. Nach Thea und Jacob geht es um die Kinder von ihnen: Lily, Benno und Sepp. Schließlich auch um die Kinder von Lily: Edna und Leopold. Mit diesen Personen erleben wir spannende Jahre und Abenteuer. Vom rasanten Aufstieg des Hirschvogls vor der Jahrhundertwende begleiten wir die Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg.
Die Geschichte ist spannend, es gibt viele Drehungen und Wendungen, Schicksalsschläge und Freudenmomente. Wie die Autorin Heidi Rehn die Atmosphäre im Kaufhaus Hirschvogl beschreibt, ist wirklich einzigartig und man sieht all die schönen Dinge darin sofort vor Augen und träumt sich selbst in diese Märchenwelt. Die Personen sind alle sehr lebensnah mit Ecken und Kanten beschrieben, manche mag man mehr, manche weniger. Das Buch wird aus vielen verschiedenen Perspektiven beschrieben, so erfährt man viele Hintergründe und Gedanken, trotzdem ist es nicht zu verwirrend, weil die Handlungen klar strukturiert und beschrieben werden. Mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte sind die vielen Zeitsprünge. Zum einen verstehe ich, dass man springen muss, sonst kann man in einem Buch nicht so einen langen Zeitraum beschreiben. Trotzdem finde ich es nicht ganz gelungen, dass sehr viele Kapitel mit Cliffhangern enden und dann das neue Kapitel mit einer ganz neuen Situation beginnt, auch wenn im Laufe der Zeit alle Sachen aufgriffen und erklärt werden. Aber das gefällt mir nicht besonders.
„Das Haus der schönen Dinge“, ist vielleicht kein Buch, das glücklich macht, aber eines, das das Leben einer Familie wiederspiegelt, in guten und in schlechten Zeiten. Dabei berührt es den Leser mit den Schicksalen der Personen und lädt in ein wundervoll geschildertes Kaufhaus ein. Das ist auf jeden Fall eine Reise wert.