Glanz und Elend einer Kaufhausdynastie

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katja-68 Avatar

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Mit "Das Haus der schönen Dinge" ist Heidi Rehn wieder ein hervorragend recherchierten Roman, angesiedelt im beginnenden 20. Jahrhundert, gelungen.
Im Mittelpunkt steht die Familie Hirschvogel und das gleichnamige Kaufhaus in München.
1897 zuerst erfolgreich geführt vom jüdischen Kaufmann Jacob und seiner Ehefrau Thea, leitet in den "Goldenen Zwanzigern" Tochter Lilith das Haus erfolgreich weiter.
Bis sich in den 30er Jahren ihr Leben dramatisch verändert...
Wie bereits in ihren vorherigen Romanen schafft es die Autorin den Zeitgeist dieser Tage perfekt einzufangen. Die historischen Fakten, die in die Geschichte eingeflochten wurden, sind unaufdringlich und stützen eine fiktive Familiengeschichte, wie sie tatsächlich so hätte stattgefunden haben können.
Die Protagonisten, sowie das historische München, sind sehr bildhaft und authentisch beschrieben und durch den wunderbaren Schreibstil taucht man von Anfang an in die Handlung ein.
Ein Stammbaum zu Anfang, sowie ein historischer Stadtplan von München und ein Glossar am Ende, runden die Geschichte über eine jüdischen Kaufmannsfamilie im dunkelsten Teil der deutschen Geschichte ab.
"Das Haus der schönen Dinge" ist ein über 600 Seiten starker Roman, der mich von der ersten Seite an begeistert hat.