Spannende Leseprobe mit ungewöhnlicher Protagonistin

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alekto Avatar

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Das Buchcover ist passend für einen Thriller gestaltet. Es zeigt ein einsames Haus unter düsteren Wolken im Schneeregen. Und dass in diesem Haus die stummen Toten hausen, kann ich mir gut vorstellen.
Der Schreibstil von Camilla Sten, der sich flüssig liest, gefällt mir gut. Ich mag die atmosphärischen Beschreibungen, mit denen die Autorin etwa die Stimmung eines grauen Wintertags heraufbeschwört. Dieser begleitet eine Autofahrt, die an farblosen, von einer dünnen Schneeschicht bedeckten Feldern entlang führt, deren Schilderung mich beim Lesen - so wie auch Protagonistin Victoria Eleanor Fälth - hat frösteln lassen.
Mit Eleanor konnte ich in der Leseprobe mitfühlen. Glaubwürdig schildert Camilla Sten den Schock, den sie erlitten hat. Denn Eleanor konnte das Leben ihrer Großmutter Vivianne nicht retten, nachdem die mit einer Schere niedergestochen wurde. Auch kann Eleanor den Mörder von Vivianne nicht identifizieren. Denn wegen ihrer Prosopagnosie ist sie unfähig Gesichter zu erkennen.
Die Spannung ist von Beginn an hoch, da dieser Thriller mit der Schilderung der Ermordung von Vivianne beginnt. Diese Ereignisse haben sich fünf Monate zuvor zugetragen. Eleanor ist dem Täter an der Tür begegnet. Doch konnte sie sein Gesicht wegen ihrer Prosopagnosie nicht erkennen. Wird der Täter Eleanor als Zeugin seines Verbrechens suchen? Warum hat Vivianne Eleanor in den Tagen vor ihrer Ermordung so oft angerufen? Und was hat Vivianne in den Wänden gehört, das ihr zuzuflüstern schien? Ist Vivianne senil geworden oder steckt doch mehr dahinter?