Begegnungen aus einem fernen Spiegel

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gerwine ogbuagu Avatar

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„Eine Geschichte kann einen Namen über die Wolken, ja über die
Zeit hinaustragen wie ein Vogel der Berge“. Das hat Willie Maugham
vor vielen Jahren zu mir gesagt.
Allein der Anfangssatz dieser Geschichte ist so wahrhaft und nimmt einen gleich gefangen. 27 Jahre sind vergangen. Die Erzählerin empfängt ein Buch von W. Somerset Maugham. Das vor 47 Jahren in Penang aufgegeben wurde. Dort lebte der berühmte Autor monatelang mit seinem Freund bei der Familie von Lesley Hamlyn.
Der Roman ist angesiedelt im 20. Jahrhundert zwischen 1910 und Sequenzen aus 1921. Das Leben der malaischen Bevölkerung unter der englischen Kolonialherrschaft auf der Insel Penang entsteht lebendig im einzigarten Schreibstil des Autors Tan Twan Eng.
„Wir sehen immer was wir sehen wollen!“ Dies ist ein Satz von Somerset Maugham der allgemein gültig
Das Buchcover zeigt ein Haus im sogenannten Kolonialstil der Zeit und Gegend der Welt, wo diese Geschichte spielt. Die blassen Farben suggerieren, dass sie in der Vergangenheit spielt.
„Während …die Tinte der Nacht zu Morgengrauen verwässerte“ – so wie hier beschrieben erscheint die Dekadenz des Daseins der englischen Bevölkerung der Kolonie Malaysia. Wir lesen Erinnerungen einer Freundin des Schriftstellers W. Somerset Maugham, der die Familie von Lesley Hamlyn auf Penang besucht.
Diesen Roman zu lesen ist ein Hochgenuss des wunderbaren Schreibstils Tan Twan Engs. Seine Beschreibungen der Verhältnisse der Vergangenheit lassen innere Bilder von großer Eindringlichkeit entstehen wie sie nur in sehr spezieller Literatur eines hochtalentierten Schriftstellers zu finden sind. Sein Schreiben ist dem des unvergleichlichen Somerset Maugham absolut würdig.
Es ist ein Anfang einer Geschichte von Erinnerungen, ihre Erwähnungen fließen langsam dahin. Alte Fotos werfen ihr Licht auf die Menschen, die zu jener Zeit, 1921, um den Schriftsteller W. Somerset Maugham herum sich gruppiert hatten. Die Geschichte Chinas, der Versucht Sun Yat Sens dieses riesige Reich zu befrieden, seine Aktivitäten auf der Insel Penang lesen wir.
Die Erzählweise ist überwältigend bildhaft. Alle geschichtsträchtigen Anmerkungen zeigen uns wie in einem fernen Spiegel diese aufregenden Zeiten. Aus dem Leben W. Somerset Maughams und seiner Freunde und Gefährten erfahren wir Einblicke, die so noch nicht veröffentlicht wurden. Auch finden seine Werke Erwähnungen - wie zum Beispiel, dass der Roman „Der bunte Schleier“ (in der deutschen Übersetzung) auf einer wahren Begebenheit beruht.
Alle die sich für diese Zeit und Literatur darüber interessieren empfehle ich diese Geschichte. Die Anregungen, mehr darüber zu erfahren finden wir in diesem Roman zahlreich.