Das Haus in den Wolken von Judith Lennox

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
avathea Avatar

Von

Dies hier war mein erstes Buch, das ich von Judith Lennox gelesen habe und es hat mich oftmals überrascht, da ich mir manches anders vorgestellt habe.

Es ist ein Gesellschaftsroman, der vor dem 1.Weltkrieg beginnt und bis in den 2.Weltkrieg hineinreicht.

Anfangen tut alles mit dem Kennenlernen von Richard, dem wohlhabenden gesellschaftlich anerkannten Mann und Isabel, der jungen, aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Frau.
Hier bin ich davon ausgegangen, dass die Ehe der beiden im Mittelpunkt des Buches steht und dementsprechend auch den größten Platz einnimmt. Dies war allerdings nicht der Fall.
Judith Lennox bringt sehr schnell neue Personen mit ins Spiel, die leider zum Teil recht kurz und meiner Meinung nach auch zu oberflächlich behandelt werden.
Sie macht sehr schnelle Zeitsprünge. Gerade wurde geheiratet, sind auch die Kinder schon aus dem Gröbsten raus. Kaum hat der 1.Weltkrieg begonnen, ist er auch schon wieder zu Ende.
Natürlich ist es kein Wunder, dass bei einer so großen Zeitspanne nicht jeder Tag haarklein beleuchtet werden kann und dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass Frau Lennox an manchen Stellen ihren vorgenommenen Pensum nicht ganz gerecht werden konnte.
Ansich ist das Buch gut und flüssig geschrieben und ich hatte auch nie das Problem, dass ich an einer Seite lange festhing. Man bekommt einen Überblick über die verschiedenen Zeiten und Phasen im 20.Jahrhundert und die Familie Finborough, nebst Verwandten, Bekannten und Freunden.
Dennoch hätte ich mir lieber eine kürzere Zeitspanne gewünscht, so dass man die verschiedenen Personen genauer kennen gelernt und die Entwicklungen der Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Charakteren besser beleuchten hätte können.

Alles in allem ist es aber ein guter Gesellschaftsroman, der für kalte Herbst- und Winterabende wie gemacht ist und durch den flüssigen Schreibstil und die vielen Ereignisse auch nie langweilig wird.