Familie Finborough

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lilith Avatar

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Richard Finborough trifft durch eine Autopanne auf die rote Königin, jene Schönheit, die gefährlich nah der schäumenden Wellen am Meer steht: Isabel Zeale.

Ein Heiratsantrag trotz Klassenunterschiede folgt, das Familienleben der Finboroughs, deren Hund grundsätzlich Tolly heißt, beginnt.

Zwei Söhne Philip und Theodor werden geboren, der ältere kommt direkt nach dem Vater, Theo ist eher zartgliedrig, dunkelhaarig und den Künsten zugeneigt. Gerade als es den Vater in den Grabenkrieg in Frankreich führt wird Sara geboren, das von Isabel gewünschte Mädchen.

Mit viel Feingefühl beschreibt Lennox eine englische Familie, über Stände hinweg, Freundschaften werden im Krieg geknüpft, die Tochter des Kameraden später als Pflegekind aufgenommen bringt neue Verwicklungen in die Familie. Die Geschäfte florieren, vom Finest Tea, der später doch nur noch fürs Abstoßen taugt über Knöpfe hin zum Plastik bis zu den ersten Elektrogeräten. Stets beweist Finborough das richtige Händchen, übersteht auch Wirtschaftskrisen.

Doch es geht vor allem um die Wirbel des Familienlebens, Liebschaften fern des eigenen Standes, schon bei den Eltern begonnen, eine Beziehung beendet vom Vater, Ehe gegen seinen Wunsch… Alte Verbindungen leben neu auf, Geheimnisse aus der Vergangenheit, zu Beginn angedeutet holen die Charaktere erst viele Jahre später ein... stets sind es Andeutungen, die neugierig machen, die die Spannung wach halten und dann später einen neuen Konflikt entzünden.

Die Perspektiven wechseln, schaffen so immer wieder neue Blickwinkel auf die Charaktere. Durch die Augen des Einen, Teil habend an seinen Gedanken, dann schaut bald ein jüngeres Familienmitglied auf die Finboroughs.

Das Haus in den Wolken ist kein Roman für Zwischendurch, nichts für fix runter lesen. Diese Familiensaga verlangt Aufmerksamkeit. Mit Zeit und Muse für eine interessante Familie lässt sich tief eintauchen und auch noch etwas über die damalige Zeit lernen. Ein Roman der sich lohnt.