Eine berührende Familiengeschichte!

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sophie h. Avatar

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Der Klappentext und die Leseprobe haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht! Der neunjährige Tom muss miterleben, wie sein Vater seine Mutter ermordet und sich anschließend selber das Leben nimmt. Dieses schreckliche Erlebnis führt dazu, dass Tom kein Wort mehr spricht. In den nächsten Monaten kümmern sich die drei Geschwister seiner Mutter sich um das Kind: die alleinerziehende, chaotische Rose, die bis dahin kinderlose Sonya und der Weltenbummler Will.
Wird das erste Kapitel aus der Sicht von Tom geschrieben, wie er hautnah akustisch mitbekommt, was mit seinen Eltern geschieht und sich dem macht- und hilflos ausgeliefert fühlt, wechselt danach abschnittsweise die Erzählperspektive. Nun kommen hauptsächlich die Geschwister von Toms Mutter zu Wort. Schnell wird klar, dass jede/r sein Päckchen zu tragen hat und wie die Verflechtungen innerhalb der Familie sind. Nach und nach stellt die Familie fest, dass niemand vor seinen Fehlern weglaufen kann.
Der Autorin gelingt es sehr gut, die Emotionen und Beweggründe der einzelnen Figuren darzustellen. Ich hätte mir aber gewünscht, dass Tom im weiteren Verlauf etwas mehr zu Wort kommt. Auch das Ende kommt mir etwas zu abrupt daher. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut lesbar. Man kann sich jederzeit gut in die handelnden Personen hineinversetzen.
Fazit: Wer Familiengeschichten mit einer Prise Drama mag, der liegt mit diesem Buch genau richtig!