Trifft eine Generation mitten ins Herz

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signalhill Avatar

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Ich vermute fast, "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" von Ursula Ott kann nur von einer bestimmten Generation richtig verstanden werden, nämlich von der Generation der Kinder der ca. 50 bis 70er Jahre. Hier entstanden mit neuen Hoffnungen neue Häuser und neue Hausstände auf einer komplett anderen Grundlage als später. Viele mussten ganz neu anfangen, hatten alles verloren, man hatte nicht viel, aber behielt (daher) auch alles. Es konnte ja wieder gebraucht werden.

Und so ist es für diejenigen, die sich um dieses Erbe oder diese Angelegenheiten kümmern müssen, ganz besonders schwer, die wichtigen Entscheidungen zu treffen - was bleibt, was kann nicht bleiben? Da man heute um einiges flexibler lebt - Häuser werden nicht mehr für die Ewigkeit in einer Familie gebaut - kann man vieles, was Ursula Ott da beschreibt, als jüngerer Mensch vielleicht gar nicht nachvollziehen.

Mich hat das Buch - trotz seines sehr persönlichen Stils - sehr getroffen. Es ist sicherlich kein Ratgeber, sondern eher ein Bericht. Genauso kann die Autorin ja auch keine allgemeingültigen Rezepte geben. Und obwohl wir das mit dem Haus schon hinter uns haben, geht das immer weiter so und ist nicht einfach. Ich habe mich in "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" sehr wieder gefunden und lange auf die Leseprobe gewartet, die leider sehr kurz war, aber immerhin doch noch kam. Daher möchte ich hier unbedingt gern dabei sein und Ursula Otts Buch gern hier vorablesen.