Trifft mich (leider) mitten ins Herz.

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dear_fearn Avatar

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Ich bin sehr behütet aufgewachsen. Meine Eltern haben unser Haus gebaut, als ich gerade geboren war. Meine älteren Geschwister und meine Oma haben damals auf mich aufgepasst, während fleißig gebaut wurde. 2 Jahre später sind wir eingezogen. Und wieder 15 Jahre später sind meine Eltern tödlich verunglückt - beide erst Mitte 50, ich erst 17, meine Geschwister zwar älter, bereits mit eigenen Kindern, aber genauso verloren und verzweifelt wie ich. Was tun wir jetzt? Dieses Haus ist unser Zuhause, voll mit Dingen und Erinnerungen. Wir haben das Haus behalten und, obwohl es nicht mehr bewohnt wurde, gepflegt. Zwei Jahre später entschied sich dann meine Schwester, mit ihrer Familie einzuziehen. Das war der erste Tag, an dem wir anfingen zu entrümpeln, auszusortieren, die Schränke im Wohnzimmer umherzuschieben... Inzwischen sind wieder 6 Jahre vergangen und ich nehme noch immer regelmäßig Kisten mit nach Hause in meine Wohnung, sortiere immer noch durch, verkaufe immer noch Dinge auf eBay oder versuche sie in meinen eigenen Haushalt zu integrieren. Ja, das Herz hängt dran. Ja, es ist verdammt schwer, sich von allem zu trennen. Aber ist nicht vielleicht ein klarer Schnitt besser? Alles mit einem Mal abgeben, so wie die Familie im Buch? Ich würde es gern erfahren und vielleicht lernen, mit meinem Schmerz und den verbliebenen Dingen meiner Eltern besser umzugehen. Denn es ist, wie die Autorin schreibt: Es ist schön, immer wieder in die Erinnerungen einzutauchen, um zu verstehen, woher man kommt und wer man ist.