die 60er Jahre als Retrospektive

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siriamaria Avatar

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Ursula Ott führt uns sanft und mit Leichtigkeit an ein schmerzliches Thema, nämlich das Loslassen der Kindheit, den Zufluchtsort zu den Eltern, den es irgendwann nicht mehr geben wird. Egal, ob wir ein gutes oder weniger gutes Verhältnis zu den Eltern haben, es macht was mit uns, wenn wir selber die Wohnung, bzw. das Haus auflösen, uns den Erinnerungen stellen und es nicht pauschal an eine Entrümpelungsfirma übergeben. So mal zur Probe im Altersheim wohnen ist wohl eher illusionär, meist wird diese Entscheidung viel zu lange herausgezögert, bis es nicht mehr anders geht. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es endet mit Tipps in alphabetischer Reihenfolge, was mit den gesammelten, spezifischen Schätzen, damals sogar als Wertanlage für Notzeiten, wie Zinn und Münzen, sinnvoll tun kann. Ihre Erfahrungen sind mit netten Anekdoten angereichert, die einen hohen Wiedererkennungswert haben, weil man das damals so gemacht hat. Es ist kein typischer Ratgeber, sondern eher kulturethnologisch für die 60er und 70er Jahre interessant. Diese Jahrgänge werden oder wurden oder sind mit diesem Thema in den nächsten Jahren verstärkt betroffen.