Kein direkter Ratgeber, sondern eher Erfahrungsbericht

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kindder80er Avatar

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Die Autorin ist Jahrgang 1963 und berichtet hier von ihren eigenen Erfahrungen. Natürlich ist es für jeden anders, aber meistens schwer, wenn man sich mit der Situation konfrontiert sieht, das Elternhaus aufgeben und ausräumen zu müssen. Man kollidiert schließlich mit seiner eigenen Vergangenheit. Darüberhinaus kann es passieren, dass man Familiengeheimnisse aufdeckt, die man lieber nicht gewusst hätte, wie z.B. dass Opa vielleicht doch ein Nazi war, respektive bei der jüngeren Generation eine Stasi-Vergangenheit vorliegt. Auf Grund des Alters der Autorin wird auf die Zeit des Dritten Reiches eingegangen.

Mir gefällt der ruhige, unaufgeregte Schreibstil. Er beschreibt sehr gut wie es ist, sich von alten Sachen zu trennen, auch wenn sie schon jahrzehntelang auf dem Dachboden verstauben. Man brauchte die Sachen nicht mehr, hat sie nicht mehr in der Hand gehabt, sie fehlten einem auch nicht, aber es war ein "gutes Gefühl" zu wissen, dass sie noch irgendwo waren. Die Konfrontation mit ihnen weckt starke Emotionen - positiv, manchmal negativ, aber immer mit einer Art Wehmut. Gut ist, wenn man wie die Autorin, ein Jahr Zeit hat, um die alten Dinge aufzuräumen.

Ein Ratgeber ist das Buch aber nicht, denn dazu ist die Situation zu individuell. Trotzdem hat mich die Erfahrung der Autorin sehr berührt und ich konnte ein paar Tipps mitnehmen. Empfehlenswert!