mehr als eine Aufräumhilfe

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onepoundofbacon Avatar

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Trotzdass "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume", nur 189 Seiten hat (davon sind 39 ein süßer ABC-des-Ausmistens-Anhang und Literaturempfehlungen zum Thema), schafft es Ursula Ott alles und noch mehr zum Thema zu besprechen und erzählt sowohl auf persönlicher, als auch auf sachlicher Ebene.

Ich habe mich nicht nur einmal ertappt gefühlt bei den Ausführungen zum Umzug ihrer eigenen Mutter, denn als (Enkel)Kind vergisst man doch schnell, dass es sich bei "dem ganzen Krempel" um das "Lebenswerk" einer nahesthenden Person handelt, die aus einer anderen Generation stammt. Vor allem die Ausführungen zu den Umständen nach dem Krieg und der Wende hatten für mich einen fast erleuchtenden Charakter. Nun kann auch ich nachvollziehen, dass bei Oma die Vitrine voll ist, mit Gläsern für "besondere Anlässe", die ich noch nie im Einsatz gesehen habe (und von denen ich mich schon vor Jahren getrennt hätte).

Eigentlich bleibt zu dem Buch nur eins zu sagen: es gehört auf jeden Fall in jede Familie.
Aufgrund der geringen Seitenzahl ist es perfekt um es zirkulieren zulassen, selbst unter den geschäftigsten Familienmitgliedern, denn ob man will oder nicht, irgendwann steht der Umzug der Eltern an, oder sogar der eigene.
Es ist wirklich wichtig sich bewusst zu werden, was man über die Jahre angesammelt hat, und womit man beim Um- oder Auszug anderen Menschen Arbeit und Gewissensbisse beschert oder sich selbst komplett überfordert.