Sehr hilfreich!

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nepomurks Avatar

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Ursula Ott hat meiner Meinung nach mit ihrem Buch "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" einen wirklich lesenswerten und brauchbaren Ratgeber herausgebracht, der den Leser an Themen heranführt, die allen üblicherweise nicht erspart bleiben werden. Der Tod und der Nachlass der Eltern oder auch sehr nahe stehender Angehöriger. Ein Thema, das erst einmal schwer zu verdauen ist und dem man sich möglichst nicht stellen möchte. Doch bleibt es unausweichlich - und genau hier setzt Ursula Ott an. Sie schildert ihre persönliche Situation mit ihrer betagten Mutter und der anstehenden Trennung von dem über Jahrzehnte angesammelten Hab und Gut, sowie vielen Erinnerungen und dem eisern erhaltenen Haus. Loslassen. Einen Weg finden, sich von Sachgütern zu trennen, ohne die Erinnerungen zu tilgen. Trotzdem nach vorne Schauen und einen Neuanfang wagen. Das alles ist leicht gedacht, aber schwer in der Umsetzung, weshalb Ursula Ott hier mit vielen hilfreichen Tipps für diesen manches mal schweren Gang aufwartet. Sie zeigt diverse Möglichkeiten auf, sich schon vor "der Testamentsvollstreckung" um Lösungen zu bemühen und Situationen frühzeitig zu klären. Der Schreibstil, in dem die Autorin hier Vorgänge beschreibt ist durchweg locker und eher von persönlicher Art. Man hat nicht das Gefühl, ein Sachbuch zu lesen, weil Ursula Ott immer aus ihrer eigenen Perspektive und von ihren individuellen Erfahrungen und Erkenntnissen berichtet. Das hilft, wie ich finde, ungemein sich mit dem sonst nicht so einfachen Thema auseinanderzusetzen und eigene Ideen und Lösungswege zu entwickeln. So habe ich das Buch auch vielmehr als Gedanken anregende Brücke empfunden, statt als trockenen Leitfaden. Es ist definitiv ein Buch, das vom Inhaltlichen her längst überfällig war und meiner Meinung nach gerade wegen der empathischen und hilfreichen Schreibweise sehr empfehlenswert ist. Von meiner Seite gibt es dafür ganz klar gute 5 Sterne!