Vom Loslassen...

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bluely Avatar

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In Ursula Otts "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" geht es um die Phase im Leben, in der die Eltern alt (oder bereits verstorben) sind und sich die Frage stellt, was mit ihrem Haus und allen darin enthaltenen Erinnerungen passieren soll und wie man sich ohne schlechtes Gewissen von Liebgewordenem, aber jetzt Überflüssigen, trennen kann.

Dabei nimmt das kleine Büchlein den Leser an die Hand, führt ihn mit persönlichen Anekdoten der Autorin durch alle Phasen, angefangen bei der Entscheidungsfindung, beim Aufräumen, Aussortieren, Verschenken und Verkaufen. Dies geschieht sehr behutsam, nachvollziehbar und kurzweilig und regt sehr zum Nachdenken an. Auch wenn die persönlichen Umstände vielleicht nicht ganz zum Thema passen, eventuell "nur" eine Wohnung aufzulösen ist, findet man als Leser viele Anregungen, die die eigene Situation erleichtern können. Dazu kommt, dass am Ende des Buches noch einmal kurz und knapp Stichpunkte zu einzelnen Gegenständen aufgeführt sind und wie und wo man sie am besten loswerden kann. Dabei wird auch mit den Illusionen von materiellen Werten aufgeräumt, die wohl jeder hat. Vieles, was mal in der Anschaffung teuer war, hat heute nur noch einen symbolischen oder Erinnerungswert. Das muss man erst einmal realisieren - und loslassen.

Insgesamt ein toller kleiner Ratgeber, der fast jedem im Leben einmal nützlich sein kann. Die enthaltenen Tipps regen zum Nachdenken an und helfen sowohl bei der Vorbereitung einer Räumung als auch im akuten Fall.