Von warmen und kalten Dingen

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anneteekanne Avatar

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Das Cover paßt zu einem Sachbuch: Kisten aus Kindheitstagen

Zum Buch:
Ursula Ott beschreibt den Weg ihrer Familie. Die Mutter entscheidet nach einem sturz, dass sie nicht mehr allein im großen haus wohnen kann. Die Töchter und Enkel wohnen zu weit weg. Sie gibt sich ein paar Mionate, um sich in der neuen Umgebung ein zu gewöhnen und sieht, das es die richtige Entscheidung war. Nun muß das Haus geräumt und verkauft werden. Dabei lassen sie sich alle zusammen Zeit.

Meine Meinung:
Nach der kurzen Leseprobe war ich begeistert, da ich die Worte von Ursula Ott mehr als Erlebnisbericht als als Sachbuch sah. Die Tipps und Hinweise, die sich als Hilfestellung für das Aufräumen gibt, sind versteckt und nicht so offensichtlich.
"Aber bei den meisten (Dingen) müssen wir versuchen zu sortieren: Das ist arm, das macht mich glücklich, das will ich bewahren. Jenes ist kalt, das kann weg." (Seite 50)
Das ist schön, denn es bereitet beim Lesen ein gutes Gefühl und es gibt einem auch ein gutes Gefühl, wenn man an die eigene bevorstehende Aufräumaktion im Haus der eigenen Eltern denkt.
Sehr schön und wie ich jetzt feststelle unbedingt notwenig ist die Hilfe der Eltern. Aufzuräumen, aus zu misten und die eigenen Eltern in den letzten Jahren mit leichterem Gepäck leben zu lassen, ist eine wunderbare Vorstellung, besser als in ein verlassenes Haus zu kommen, nach dem Tod.

Was mich stört sind die permanenten psychologischen Erklärungen, warum etwas so ist oder nicht. Das ewige "wir sind in den Sechzigern geboren" als Rechtfertigung deshalb nicht nähen oder nicht kochen zu können und auch nicht zu wollen. Diese Thematik ist anstrengend, nicht, weil sie nicht stimmt, sondern weil immer wieder gleich argumentiert wird und das auf die Dauer ermüdet.

Schön war auch der Satz, dass Dinge weiterleben wollen und diese Tatsache ist gut für die Seele und auch für die Umwelt.

Fazit:
Viel Psychologie, gut geschrieben