Wenn das Fundament ins Wanken gerät

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emma stjern Avatar

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Einen alten Baum pflanzt man nicht um. Oder etwa doch? Wie treffe ich die Entscheidung, ob das Haus meiner Eltern verkauft wird oder sie in ein Pflegeheim umziehen? Was tun mit all den Gegenständen und Möbeln, die zum Teil voller Erinnerungen stecken, aber wovon es viel zu viel gibt? Der Titel "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" wird dem Inhalt meiner Ansicht nach nicht gerecht. Denn es geht in diesem Buch von Ursula Ott nicht nur um das Loslassen, Aufräumen und Bewahren in seiner ganz pragmatischen Form; vielmehr gibt dieses Buch einen Einblick in die Gefühlswelt, die auf uns alle zukommen wird und bei der sich jeder mit dem Leben seiner Eltern und damit auch seiner Kindheit und Auswirkungen der Erziehung, Normen, Werten und aller Erlebnisse der vorherigen Generation auseinandersetzen muss. Die Autorin schildert ihren persönlichen Umgang mit diesem Thema, der mich in vielem wiedererkennen ließ und regt mit Beiträgen zu transgenerationaler Vererbung und dem Thema der Kriegsenkel zum Nachdenken an. Das Buch ließ sich schnell und gut lesen, eine Übersicht über weiterführende Literatur findet sich am Buchende. Ein gelungenes Buch über ein schwieriges persönliches Thema. Eine klare Leseempfehlung!