Archaisch

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lapidar Avatar

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Das Cover war eine Einladung, das Buch zu lesen. Diese Farben, das Medaillon, ich war gespannt, wie sich diese Geschichte entfalten würde.
Nun habe ich begonnen, zu lesen und bin letztendlich ein bisschen enttäuscht.
Die Sprache ist archaisch. Sie wirft mich gefühlsmäßig in ein Land, in dem kalte Winde wehen und Nordmänner, ähnlich unseren Wikingern harte Kämpfe kämpfen. Soweit so gut.
Aber: Es fällt mir schwer, mich zu orientieren, denn ich kenne die andren Bücher des Autors nicht und ich habe Probleme, die verschiedenen Protagonisten und ihre Ziele und Zwecke auseinanderzuhalten. Da ich Bücher in der Regel von vorne nach hinten lese, kam der Anhang für mich mit teilweise kryptischen Begriffserklärungen und den Landkarten für mich zu spät.
Mir als "Neuling" zu Osten Art, der Fantasy Welt von Tad Williams fällt es schwer, mich zurechtzufinden.
Was mir gut gefällt ist der Perspektivwechsel. Einmal aus Sicht der Menschen, dann wieder aus Sicht der Schwarzelfen/Nornen. Wenn ich ehrlich bin, ändere ich jedesmal mit der Perspektive auch die Ansicht über wer nun eigentlich der Bösewicht ist.
Der Namensgeber des Buches kommt bis zur Mitte der Geschichte nur zweimal vor und hat bis dahin keine wichtige Bedeutung, die mir klar wird, deshalb finde ich den Buchtitel zunächst einmal etwas verfehlt. Auch die Erklärung, die dann gegen Ende gegeben wird, ist für mich nur schwer nachvollziehbar.
Alles in allem fand ich den Einstieg in die Geschichte beschwerlich und finde es zwar eine nette Fantasy Geschichte kann aber die Begeisterung nicht ganz nachvollziehen. Sollten die vorhergegangenen Osten Ard Bücher nicht deutlich spannender und besser geschrieben sein, ist dies für mich leider nur der Versuch, auf einem berühmten Namen und einem Hype aufzuspringen und ein Revival zu starten, ganz ähnlich wie es zur Zeit gerade mit den Harry Potter Spin-Offs geschieht.
Die Frage, die sich mir stellt ist: wenn der Autor nicht Tad Williams heißen würde, hätte die Story einen Verleger gefunden?
So ist es wie gesagt, ein netter Plott. Eine sauber geschriebene Fantasy Story, deutlich ausgelegt auf einen Mehrteiler. Aber doch auch nicht mehr und nicht weniger.