Spannend und mitreißend

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lunamonique Avatar

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Eigentlich sollte mit Band 4 „Der Engelsturm“ die „Das Geheimnis der Großen Schwerter“-Fantasy-Reihe abgeschlossen sein. Autor Tad Williams hat sich von seinen Lesern überzeugen lassen, wieder in die Welt von Osten Ard einzutauchen. „Das Herz der verlorenen Dinge“ nimmt Fans und Neulinge mit auf eine abenteuerliche Reise.

Der Krieg ist zu Ende gegangen, die Nornen richten weiter Massaker an. Graf Virgi hat die Verfolgung eines Nornen-Heers aufgenommen und bittet Herzog Isgrimnur um Hilfe. Wird es ihnen gemeinsam gelingen, die Feenwesen auszulöschen?

Bevor die Geschichte losgeht, wendet sich Tad Williams an seine Leser. Anstoß und Zuspruch haben seine Phantasie beflügelt. Die persönlichen Worte bringen einem den Autor und seine Schreibwelt näher. Eine Fortsetzung ist immer eine Herausforderung. Die Klippen wurden scheinbar mit Leichtigkeit genommen. Auch wer die ersten Bände der Reihe nicht kennt, findet sich schnell in Osten Ard zurecht. Felsgässler Porto und sein neuer Freund Hafengässler Endri ermöglichen das Mitfiebern. In Handlungswechseln erhält der Leser Einblick in die Geschehnisse bei den Sterblichen und Nornen. Die starken und gerissenen Weißfüchse beweisen ihre Unberechenbarkeit. Sind sie überhaupt zu schlagen? Herzog Isgrimnur und Virgi kommen mehr als einmal an ihre Grenzen. Werden Porto und der kampfunerfahrene Endri die Schlachten überleben? Ein scheinbarer Sieg kann sich schnell in eine Niederlage verwandeln. Für Überraschungsmomente sorgt der Nornenzauber. Tad Williams lässt nicht nur eine Welt auf Papier sondern auch im Kopf entstehen. Das Grauen des Krieges schockiert. Wer entkommt hat oft nur pures Glück. Imposante Charaktere wie der Herr des Sanges Akhenabi, Generalin Suno`ku, Großmagister Yaarike und die rätselhafte Ayamini steigern die Spannung. Wer hat welche Interessen und Ziele? Nicht alles ist durchschaubar. Gelungen ist die Auflösung, welche Bedeutung der Titel hat. Es werden Erwartungen geschürt. Umso überraschender ist, dass es diesem Fall keine Steigerung gibt. Allein die Namen der Charaktere und Orte sind originell. So manche Wendung und ein besonderer Schachzug zum Schluss war so nicht zu erahnen. Das Glossar und die Karten am Ende des Buches sind ein informatives Plus. Der Auszug aus „Die Hexenholzkrone – Der letzte König von Osten Ard 1“ weckt die Neugierde auf den nächsten Band.

Durch Details, Farben und Titel hat das Cover eine unglaubliche Anziehungskraft. Auch der Autorenname lässt zum Buch greifen. „Das Herz der verlorenen Dinge“ ist nicht ganz so magisch wie andere Werke von Tad Williams, hat aber immer noch einen hohen Unterhaltungswert. Sein Erzählstil reißt einfach mit.