Das Herz ihrer Tochter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gaensebluemche Avatar

Von

Jodi Picoult wählt für ihre Romane oft Themen, mit denen man sich freiwillig nicht gern befasst, die moralisch schwierig zu klären sind und bei denen es schwer fällt, sich eindeutig auf eine Meinung festzulegen.

Auch in ihrem neuen Buch hat sich die Autorin ein recht pikantes Thema ausgesucht: 

Elizabeth, Mutter und Ehefrau, verliert durch einen schweren Schicksalsschlag ihre älteste Tochter und ihren Mann. Beide wurden erschossen, von einem Bekannten, der sich erst als hilfbereit erweisen wollte, der das in ihn gesetzte Vertrauen jedoch auf hinterhältige Art missbraucht hat.

Wie ist dieser Mann zu bestrafen? Hat er die Todesstrafe verdient oder gibt es Gründe, die seine Tat entschuldigen?

Doch nicht nur diese Frage soll im vorliegenden Buch geklärt werden, die Handlung ist weit komplexer. Denn schließlich ist es gerade dieser Mann, der einer Mutter und Ehefrau das größtmögliche Leid zugefügt hat, der sich schließlich als Spender für die schwerkranke jüngste Tochter von Elizabeth herausstellen soll.

Jodi Picoult baut das Buch auf eine für sie typische Art auf: Die Handlung wird aus der Sicht verschiedener Personen erzählt. Jeder der Beteiligten kommt zu Wort und der Leser bekommt dadurch einen umfassenden Eindruck von der Handlung, die von mehreren Seiten beleuchtet wird, sowie von der Gefühlswelt der einzelnen Personen. Dabei gelingt es der Autorin, sich in die Lage und Emotionen der jeweiligen Protagonisten hineinzuversetzen. So besticht der aus der Sicht der leidenden Mutter erzählte Teil durch seine gefühlvolle und bewegte Sprache, während Michael, der als Jury-Mitglied über das Schicksal des Täters zu entscheiden hat, kühl und vernünftig zu Wort kommt.

Die Leseprobe überzeugt und über ein Leseexemplar würde ich mich sehr freuen.