Es kommt dicke

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sillesoeren Avatar

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Menschenskinder, schreibt die Autorin immer so? Ganz schön dicke kommt es für die Protagonistin, die bei einem Autounfall ihre große Liebe verliert, sich aufrappelt und ihr Leben mühsam und mit Hilfe eines neuen Mannes in den Griff bekommt, nur um diesen und ihre Tochter dann bei einem grausamen Mord zu verlieren. Genauso dramatisch ist dann auch die Beschreibung der Beratungen bei den Schöffen. Nur einer ist gegen die Todesstrafe und lässt sich dann bequatschen.

Ich weiß alles über dieses Buch, was ich wissen will. Dabei ist mir vollkommen egal, wie es zu dem Mord kam oder welche Rolle der ich-Erzähler Michael noch im weiteren Verlauf spielen wird. Mir ist das alles zu dick aufgetragen, zu dramatisch. Jeder dort ist eindeutig gut oder ebenso eindeutig böse, keine der Personen hat spannende oder unerwartete Persönlichkeitsmerkmale. Die arme, arme Frau, gleich zweimal Opfer eines Schicksals, das man seinem ärgsten Feind nicht einmal an den Hals hetzt. Am Ende verzeiht sie wahrscheinlich dem Mörder noch, so ein Gutmensch wie sie ist.