Weniger wäre mehr gewesen

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nijura Avatar

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Shay Bourne wartet seit 11 Jahren auf seine Hinrichtung per Giftspritze. Damals hat er den Ehemann und die erste Tochter von June Nealon getötet.
Nun sitzt er im Todestrakt und als er hört, dass die zweite Tochter (Claire) von June ein neues Herz benötigt, beschließt er, diese soll sein Herz nach der Hinrichtung bekommen, als Wiedergutmachung.

Meine Meinung:
Das Hörbuch wird von verschiedenen Stimmen gesprochen. Die Sicht wird aus Junes Perspektive, der Anwältin und des Priesters von Shay und Lucias (einem Mithäftling) wieder gegeben.
June ist im Zweifel, soll sie das Herz (das wie durch ein Wunder natürlich passt) für ihre Tochter annehmen, dann würde ihre Tochter überleben. Oder lieber nicht, dann wird Claire sterben...
Wenn sie es annimmt, wird ihre Tochter dann Alpträume vom Mord ihres Vaters und ihrer Schwester bekommen?  All diese Sorgen plagen June sehr. Die Anwältin müsste im Falle einer Herzspende die Hinrichtung von einer Giftspritze in Tod durch Erhängen umwandeln lassen, da das Herz sonst unbrauchbar wäre. Der Priester war einer der Geschworenen beim damaligen Prozeß, soll er dies Shay offenbaren? All diese Fragen und Ängste hätten eine spannende Geschichte ergeben können, doch leider konnte Frau Picoult nicht auf wundersame Dinge verzichten. So erweckt Shay einen toten Vogel wieder zum Leben, Kaugummi vervielfältigt sich auf wundersame Art, etc.  Das verhunzt die Geschichte leider sehr statt sie zu bereichern. Bei „The Green Mile“ hat das prima gepasst, in diesem Buch wirkt es deplatziert.

Fazit:
Die Geschichte an sich ist sehr interessant und ließ sich gut anhören. Auf das Übersinnliche hätte die Autorin verzichten sollen.