Wessen Herz bekommt ihre Tochter?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
primeballerina Avatar

Von

Jodi Picoults Romane bewirken bei mir etwas. Sie regen mich zum Nachdenken an, sie bringen mich zum Weinen, zum Lachen. Ihre Romane sind einzigartig. Auf "Das Herz ihrer Tochter", Picoults neuestem Bestseller-Roman, habe ich mich riesig gefreut. 12 Stunden sind vergangen, seit dem ich das Buch beendet habe und ich denke immer noch nach, wie ich das Buch nun bewerten soll...
June Nealons erster Ehemann ist bei einem Autounfall gestorben und sie bleibt mit ihrer 2-jährigen Tochter Elizabeth zurück. Jahre später werden ihr neuer Ehemann, Kurt, und Elizabeth getötet. June bleibt zurück - schwanger, mit ihrer Tochter, Claire. Doch wie sich herausstellt, hat Claire einen schweren Herzfehler und braucht ein neues Herz. Shay Bourne, der Mörder von Kurt und Elizabeth, wird in einem Gerichtsverfahren zu Tode verurteilt und sitzt nun schon seit 11 Jahren in der Todeszelle. Er möchte nach seiner Hinrichtung sein Herz an Claire spenden, um etwas wieder gutzumachen.
In der Todeszelle in Block 1 passieren siet Shays Ankunft jedoch seltsame Dinge - statt Wasser fließt Wein aus dem Waschbecken, ein toter Vogel wird zum Leben erweckt, ein AIDS-Kranker wird geheilt und ein kleines Stück Kaugummi reicht für 6 Personen. Es erinnert sie an etwas? Ja, stimmt - es gibt Leute, die glauben, dass Shay Bourne der Messias ist.
Eine Geschichte über eine Mutter, der wirklich genug Unglück widerfahren ist und die nicht schon wieder ihre Tochter beerdigen will. Eine Geschichte über die Religionen der Welt, über den Glauben und die Vergebung. Und die Freundschaft.
Wie immer erzählen abwechselnd mehrere Personen: June, Lucius, Shays Zellnachbar und AIDS-Kranker, Micheal, Shays Seelsorger, der vor elf Jahren in der Jury saß, die Shay zu Tode verurteil hat, und Maggie, Shays Anwältin.
So erscheint die Handlung plastisch, denn man bekommt alle Ansichten zu lesen.
Der Klappentext verspricht mehr, als die Handlung letztendlich bietet. Doch trotzdem fand ich es wundervoll erzählt - aber wirklich überrascht hat mich Jodi Picoult diesmal nicht - vielleicht hatte ich aber einfach auch zu hohe Erwartungen.