Guter Einstieg in das Thema
Jim erzählt sehr einfühlsam und ehrlich von seinem Weg vom orientierungslosen jungen Mann zum Alltagshelfer, dann zum examinierten Altenpfleger und nun als Pflegedienstleitung. Er berichtet von vielen Alltagssituationen in der Pflege von Menschen mit Demenz und behält dabei immer Respekt vor den Personen und ihren Lebensrealitäten. Etwas schwierig fand ich, dass er für alle Situationen und Personen den gleichen Alias (Frau Tippelkamp) nutzt, wodurch es zu Beginn schwer ist zu verstehen und auseinander zu halten. Schwierige Situationen in der Pflege von Menschen mit Demenz lässt er größtenteils außen vor, was ich bedingt verstehen kann, weil er natürlich Menschen für die Pflege gewinnen möchte. Trotzdem bedarf es dabei meiner Meinung nach einen ehrlichen Einblick, der alle Seiten beleuchtet. Für meinen Geschmack berichtet er zu wenig über die ganzen Schwierigkeiten, die der Pflegeberuf, sowohl strukturell als auch in der Arbeit an sich, mit sich bringt. Er reißt das kurz an, sagt aber auch, man müsse da etwas optimistischer rangehen und alles mit mehr Humor nehmen. Als jemand, der schon in verschiedenen Bereichen der Pflege und Betreuung von Menschen gearbeitet hat finde ich das etwas zu schön gedacht. Er beleuchtet verschiedene Pflegebereiche, von Kindern, alten Menschen, im Krankenhaus, vergisst dabei aber einen wichtigen Bereich, die Pflege von Menschen mit Behinderungen. Gut finde ich, dass er am Ende des Buches einen Ausblick auf die Pflegesituation in Deutschland gibt. Also insgesamt ein gutes Buch um einen generellen, ersten Einblick in den Pflegebereich und im speziellen in die Pflege von Menschen mit Demenz zu erhalten. Für Menschen mit Vorerfahrungen nicht viel Neues und beschönigte Sicht.