Plädoyer für eine Reise in „Frau Tippelkamps“ Welt

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mausfrosch Avatar

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Lange konnte sich Jim, anders als der Großteil seiner deutsch-philippinischen Familie, absolut nicht vorstellen, jemals im Pflegebereich zu arbeiten. In diesem Buch schildert der engagierte junge Mann, wie er auf Umwegen dann doch genau in diesem Beruf gelandet ist und darin seine große Passion fand.

Jim erzählt locker und angenehm zu lesen, was er zuerst als Alltagsbegleiter und später in verschiedenen anderen Positionen im Pflegeheim erlebte und welche Gründe und Erlebnisse zu seiner anhaltenden Leidenschaft für die Arbeit mit den Senioren und dabei ganz besonders mit den dementen Bewohnern führten.

Immer wieder sind Anekdoten mit „Frau Tippelkamp“ eingeflochten, einem Pseudonym, das aus Datenschutzgründen für eine ganze Reihe von Bewohnerinnen verwendet wird. An den Beispielen wird deutlich, welche Herausforderungen, aber auch welche schönen Momente sich aus den ganz speziellen Gedankengängen der demenziell veränderten Menschen ergeben und wie wichtig das Eingehen auf ihre Bedürfnisse dabei ist.

Da ich selbst (als Ergotherapeutin) in der Sozialen Betreuung arbeite, habe ich mich und mein Arbeitsumfeld in den Kapiteln wiedergefunden und ich finde es schön, wie der Autor z.B. über die oftmals unterschätzte Arbeit der Alltagsbegleiter oder die Wichtigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit zum Wohl der Bewohner informiert.

Das Buch finde ich einerseits lesenswert für Personen aus dem Pflegebereich, andererseits aber gerade auch für bisher Außenstehende, da es helfen kann, Vorurteile abzubauen und das Interesse für dieses sehr vielseitige und erfüllende Berufsfeld zu wecken. Alle Frau Tippelkamps können nur davon profitieren, wenn sie weitere engagierte Unterstützer bekommen, die bereit sind, sich in ihre ganz besondere Welt zu begeben.