Bewertung der Trilogie: etwas weniger wäre mehr gewesen

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atti79 Avatar

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Ich muss leider zugeben, dass ich mich sehr schwer getan habe mit dieser Trilogie. Ich habe den dritten Band gewonnen und mir war klar, dass ich mir auf jeden Fall die ersten beiden Bände besorgen werde. Ich mag gute Fantasy und ich würde diese Trilogie auch durchaus dazu zählen. Der Autor entwirft eine komplexe Welt und versteht es auch teilweise, mich als Leser mitzunehmen. Der Kampf Mensch gegen Drachen war der Auslöser, weshalb ich mich überhaupt erst beworben habe. Natürlich handelt es sich hier nicht um Drachenfantasy im Stil von Eragon, ich habe tatsächlich auch etwas mehr Ernsthaftigkeit erwartet. Das ist insofern auch sehr gut gelungen, da man viel auch über die wissenschaftliche Entwicklung erfährt. Grundsätzlich finde ich die Gegenüberstellung Wissenschaft und Magie interessant. Dennoch hatte ich aber in jedem der Bände immer wieder Momente, da ich einfach nicht mehr wirklich dabei war, weshalb mir das Lesen oft auch mühsam erschien und ich ungewollt dann doch auch lange Pausen eingelegt habe, nur um mich bei Wiederaufnahme erst mal neu reinfinden zu müssen. Das ist mir vor allem auch im dritten Band jetzt passiert. Gerade auch zu Anfang konnte mich die Leselust nicht packen. Die großen Schlachten, die für solch ein Epos sicher auch typisch sind, werden regelrecht ausgeschlachtet. Also es passiert tatsächlich etwas, aber irgendwie ist es dann doch zu viel. Vermisst habe ich persönlich die Nähe zu den Figuren. Vielleicht lag es an den langen Lesepausen, aber so wirklich verbunden habe ich mich mit keinem der Charaktere gefühlt. Und das, obwohl ich die Charakterzeichnung in ihrer Vielschichtigkeit durchaus gelungen finde. Auch ist das Buch an sich hervorragend geschrieben und der Autor versteht es, Bilder entstehen zu lassen. Allerdings war ich nur allzu oft auch irgendwie ermüdet.

Wahrscheinlich hätte ich den dritten Band als Abschluss der Trilogie gar nicht zu Ende lesen können ohne das Vorwissen der anderen beiden Bände. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall von vorn zu beginnen. Auch so hatte ich Probleme, zu Beginn des dritten Bandes überhaupt dabei zu bleiben. Für sich genommen würde ich hier wohl eher drei Sterne vergeben. Ich denke aber, dass man dieses Werk eben als Gesamtwerk sehen muss und bewerte daher das komplette Epos mit vier Sternen, einfach, weil es dann doch trotz der Schwächen einfach zu gut ist, um weniger zu rechtfertigen. Etwas weniger hätte aber definitiv hier und da sehr gut getan.