Packend und abenteuerlich

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lunamonique Avatar

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In Band 3 „Imperium aus Asche“, dem Abschlussband der Draconis-Memoria-Trilogie von Anthony Ryan, steht die Herrschaft des Weißen Drachen kurz bevor. Ist er noch zu stoppen?

Flüchtlingsflotten bringen die restlichen bestehenden Häfen an ihre Grenzen. Die feindlichen Drachen und Verderbten erobern und vernichten immer mehr Städte, töten oder versklaven die Menschen. Ein paar Helden auf riskanter und gefährlicher Mission versuchen das drohende Schicksal der Welt zu wenden.

Anfangs fällt es schwer, sich wieder in der komplexen Geschichte zurechtzufinden. Nach und nach kommen die Erinnerungen an Ereignisse und Charaktere zurück. Gleich mehrere Handlungsstränge sorgen für Spannung. In Miss Lewella Tythencrofts Träumen ist ihr verschollener Ex-Verlobter Leutnant Corrick Hilemore immer in Gefahr. Lebt er noch? Der ehemalige Dieb Claydon Torcreek überrascht die Crew mit einem ungewöhnlichen Verbündeten. Agentin Lizanne Lethridge ist auf der Suche nach altem Wissen, das den Weißen Drachen besiegen kann. Ein kniffeliges Rätsel ist zu lösen. An jeder Ecke lauern Gefahren. Machtgier, Rachefeldzüge, Schlachten, die Helden treffen auf immer neue Widerstände, die sie an ihre Grenzen bringen. Das Grauen hält an. Immer mehr Hintergründe treten zu tage. Es fällt leicht mit den Charakteren mitzufiebern. Jeder hat seine Eigenarten und Wesenszüge. Ex-Schmuggler Scrimshine bringt zum Schmunzeln. Auch die Schiffsnamen wie „Verlustgeschäft“ sind originell. Kluge Winkelzüge und Taktiken, die Gegner stehen sich in nichts nach. Das Abenteuer lässt keine Verschnaufpausen. Die Prise Humor hilft etwas über die gruseligen Gemetzel hinweg. Kämpfe und Schlachten nehmen zu. Der Showdown steht kurz bevor. Packende Cliffhanger am Ende der Kapitel/ jeweiligen Handlungsstränge steigern die Spannung. Hohe Verluste, Trauer, Wut, Hass, wer wird überleben? Selbst mit den Drachen kommt Mitgefühl auf. Eine Mammut-Trilogie, die erahnen lässt wie viel Arbeit der Autor in seine erschaffene Welt, Charaktere, Plot und Details gesteckt hat. Sehr gelungene und real wirkende Dialoge und Settings, originelle und abenteuerliche Ideen. Bemerkenswerte und fesselnde Fantasy, aber nichts für zarte Gemüter.

Die Coverszene mit dem feuerspeienden Drachen unterstreicht den Titel und setzt den Inhalt effektvoll in Szene. Die gruselige, übermächtige Bedrohung zieht alle Blicke aufs Buch. „Das Imperium aus Asche“ setzt einen beeindruckenden Schlusspunkt. Der Abschied von den Charakteren fällt schwer. Helden und Heldinnen sind sich ebenbürtig. Es lassen sich ein paar Parallelen zur realen Welt entdecken. Ratsam ist es, die Trilogie in Folge zu lesen. Nur so lässt sich das komplexe Abenteuer vollends nachvollziehen und bestens erleben. Große Pausen zwischen den einzelnen Bänden sollte man nicht einlegen.