Wenn Eule, Hund und Ratte plötzlich zu dir sprechen...

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hundenaerrin Avatar

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Noël hat in letzter Zeit einfach immer nur Pech... Immer wieder gerät er in richtig blöde Situationen. Das aktuellste Unglück: Zwei seiner Mitschüler schließen ihn nachts im Chemieraum der Schule ein und verschwinden. Als Noël dann auch noch eine Eule in seinem Kopf nach ihm rufen hört, gerät er in Panik und setzt bei seiner Flucht leider die Schule in Brand. Nicht genug, dass er bei seiner Tante wohnen muss, die ihn als „böse“ bezeichnet und ihn am liebsten loswerden würde, jetzt droht Noël auch noch von der Schule zu fliegen... Auf dem Weg zur Schulkonferenz wird er jedoch von einem – zugegeben nicht ganz freundlich wirkenden – Hund aufgefordert, zum Containerhafen zu gehen, dort werde man ihn abholen. Was hat Noël schon zu verlieren? Er versteckt sich also mit der Ratte Nummer 29 in einem Container und macht sich auf die Reise ins Ungewisse. Denn soviel verrät die Ratte ihm: Er wird auf die Inseln der bösen Tiere gebracht und darf das Internat nur besuchen, wenn er die Aufnahmeprüfung gegen einen Konkurrenten besteht...

Was für eine interessante Idee Gina Mayer hier doch verfolgt! Ein Internat, in dem Tiere und Menschen gemeinsam unterrichtet werden. Die Themen der Geschichte drängen sich also geradezu auf: Diversität und doch Egalität, Zusammenhalt, Freundschaft, Mut und (Selbst-)Vertrauen. Absolut passend für Kinder, denn die Autorin beleuchtet hier an einigen Stellen die Sicht auf die Welt aus den Augen der Tiere. Mein absolutes Highlight dabei: Die Ratte Nummer 29 und die Tarantel Poison. Ihr Witz und ihre Schlagfertigkeit haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Ich hoffe sehr, dass wir die beiden in den Folgebänden wiedersehen werden! Noël hingegen wollte ich hin und wieder einmal schütteln. Seine Mutlosigkeit und sein Selbstmitleid waren manchmal doch etwas zu viel. Ich hoffe, dass sich dies ändert im Verlauf der Reihe. Für einen Auftaktband war es ein sehr gelungener Einstieg und ich bin gespannt auf den Fortgang der Geschichte und Noëls Entwicklung.

Jonas Minthe als Sprecher passt hier wirklich gut. Er verleiht jeder Figur, ob Mensch oder Tier, eine eigene, charakterstarke Stimme mit sehr viel Wiedererkennungswert. Trotz seiner ruhigen Leseweise ist das Hörbuch sehr aufregend. Ich konnte es nicht wie gewohnt zum Einschlafen hören, denn der Spannungsfaktor war einfach zu hoch.