Das Jahr des Rehs

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tardy Avatar

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Ein wunderschönes Buch, wundervoll geschrieben in einer poetischen, blumigen Sprache, über das Wiederaufleben einer Freundschaft zwischen zwei doch recht unterschiedlichen Frauen. Mir gefällt die Idee sehr gut, ein Roman in Emailform, verfasst von zwei Autorinnen, ohne Absprache, über was geschrieben wird. Auch das Cover finde ich sehr schön gestaltet, es greift die Poesie, die im Buch eine wichtige Rolle spielt wieder auf. Die beiden Protagonistinnen haben sich nach 17 Jahren Funkstille wiedergefunden und schreiben sich via Internet. Bella und Bine, einst beste Freundinnen, haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Die eine, mit Mann und kleinen Kindern, fast schon bieder, im ehemaligen Heimatort, die andere in Berlin, flippig geblieben, mit Kind im Teenageralter und ständig abwesendem, unzuverlässigem Lebensgefährten. Beide sind in einer Lebenskrise und tauschen sich über ihre Probleme, ihre Sorgen und Ängste, aber auch über ihre Wünsche und Träume aus. Das Ganze ist durchzogen von Liedertexten und Gedichten, die ich fast alle kenne und mit denen auch ich, so wie Bella und Bine, Erinnerungen verbinde. Mal schöne, mal weniger schöne.Sicher manche Entscheidungen der beiden kann man eventuell nicht nachvollziehen, aber wer kann schon von sich selbst behaupten, dass er immer richtig handelt. Vielleicht ist das auch noch ein Grund mehr, warum mir das Buch so gut gefällt. Es erinnert mich auch an meine Jugend und an die Freundschaften die man hatte und verloren hat. Das wäre vielleicht jetzt ein guter Zeitpunkt, es den beiden Autorinnen gleich zu tun und eine alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen.