Demenz und eigenwilliger Humor

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Mit 30 Jahren wird Ruth von ihrem Verlobten verlassen. Das Verhältnis zu ihrer eigenen Familie ist zwiegespalten. Trotzdem kündigt sie Wohnung und Job, um einer Bitte ihrer Mutter folge zu leisten und sich ein Jahr um ihren demenzkranken Vater zu kümmern.

Der Roman erinnert an Tagebucheinträge. Während Ruth am Anfang noch fast täglich berichtet, werden die letzten drei Monate zusammengefasst. Dadurch wirkt das Ende, als hätten die Seitenzahlen nicht mehr ausgereicht. Ich finde das schade, denn zugleich hätte ich das Buch gerne noch etwas länger gelesen.
Der humorvolle Eindruck, den die Aufmachung des Buches auf mich machte, hat sich bestätigt. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass der eigenwillige Humor nicht jeden Geschmack trifft. Dem traurigen Grundthema der Demenz wird mit Witz begegnet, macht allerdings keinen Oberflächlichen Eindruck. Im Gegenteil, ich fand die von Rachel Khong inszenierten Einträge sehr lebensnah mit vielseitigen Gefühlen.