wunderschön

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feeona Avatar

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So ein schönes, leichtes und doch tiefgründiges Buch.
Ruth, die sich eigentlich immer eher aus der Familie rauszog, um ihr perfektes Kindheitsbild nicht durch die Realität zu zerstören, fährt nach einer schweren Trennung doch mal wieder über Weihnachten zu ihren Eltern. Ihr Vater leidet an beginnender Demenz, ihre Mutter leidet unter einer zerrütteten Ehe und bittet sie zu bleiben. Und so beginnt Ruth sich mit ihrer Familie, der Beziehung ihrer Eltern und ihrer eigenen zu den beiden auseinander zusetzen.
Die Charaktere fand ich sympathisch, auch wenn alles ein wenig oberflächlich bleibt, aber für mehr ist auf 250 Seiten auch kaum Platz. Man schaut nicht in die Köpfe oder bekommt tiefe Einblicke in die Emotionen oder die Vergangenheit, es ist eher ein Bericht über die Gegenwart mit gelegentlichen Rückblicken, die andeuten, dass nicht immer alles einfach war. Das alles ist so liebevoll erzählt, dass es einen trotzdem berührt.
Generell hat mir die Umsetzung sehr gefallen, vor allem der letzte Teil bringt einem die Charaktere emotional näher. Dadurch, dass es Tagebuchähnlich in kurze Abschnitte unterteilt ist, lässt es sich sehr leicht lesen und nur schwer aus der Hand legen (wir alle kennen das „nur noch den einen Absatz....“-Problem 😉 ).