Nett mit Schwächen

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nadelkissen01 Avatar

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Paul Bühre stand kurz vor dem Abitur, als er feststellte, dass er noch keine berufliche Zielorientierung hatte. Statt dessen möchte er sich seinen Kindheitstraum verwirklichen und wie ein Superheld in China in einer Kung-Fu-Schule ausgebildet werden. Für den Rest seines Selbstfindungsjahres plant er, an einer Schule in Indien zu unterrichten und sich in Schottland handwerklich zu betätigen.
Im Buch beschreibt er zunächst, welche Motivation und Verbreitung er für den ersten Teil der Reise hat. Und auch der Aufenthalt in China nimmt im Buch den größten Platz ein.
Die Erlebnisse und Erfahrungen, die er dort macht, beschreibt er realistisch, zum Teil wertet er diese für mein Empfinden zu sehr aus der Sicht eines reichen Außenstehenden, ohne jegliche Reflexion.
Das ist schade, da er ja betont, dass er gerade Wert auf diese klassische Kultur legte.
Im weiteren Verlauf des Jahres und seinen Arbeitseinsätzen zeigt sich die fehlende Reflektionsfähigkeit und Mitarbeitsfähigkeit immer mehr.
Auf die Arbeit und das Leben in Indien hat er sich offensichtlich gar nicht vorbereitet, und somit ist das Scheitern quasi vorgezeichnet. Dass er dann scheinbar ohne Bereitschaft, mit anderen zusammen zu arbeiten oder gemeinsam mit erfahrenen Personen an Lösungen zu arbeiten, stumpf sein Ding durchzieht, macht es aus meiner Sicht zu einem nicht uneingeschränkt empfehlenswerten Buch.
Ich hoffe, dass viele andere Jugendliche ihr Auslandsschuljahr anders angehen.