Wird dem Untertitel leider nicht gerecht

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leseclau Avatar

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Da sind sie, die Erlebnisse, die Paul in seinem Jahr Auszeit gesammelt hat. Richtig berührt hat mich das Buch leider nicht. In der Bewertung schwanke ich zwischen 3 und 5 Sternen.
Die 5 Sterne gibt es für die (leider zu seltenen) Momente, in denen Paul uns an seinen Zweifeln, Lebensfragen und persönlichen Erkenntnissen teilhaben lässt. Und genau das habe ich erwartet von einem Buch mit dem Untertitel „An alle Leute, die noch keinen Plan haben oder denken, sie hätten einen.“ Zu oft begegnen mir im täglichen Leben genau diese Unsicherheiten und ich hatte erhofft, hier viel mehr ermutigende und zum Nachdenken anregende Geschehnisse und Gedanken zu lesen.
3 Sterne kann ich jedoch nur für die Erzählung der Erlebnisse an sich vergeben. Manchmal scheint es, als müssten Seiten gefüllt werden. Wenn die Beschreibung der Lebensumstände in Indien noch interessant ist, so brauche ich tatsächlich keine seitenlange Berichterstattung über einen Gottesdienst oder den Besuch einer Mall. Der erste Teil des Buches, der Aufenthalt in China, konnte mich noch halbwegs fesseln. Hier spürte man noch die Freude am Neuen. Doch nicht nur diese, sondern auch die Energie zum Schreiben scheint über das Buch hinweg abzunehmen. „Love it, change it or leave it“ ging mir des öfteren durch den Kopf, als ich die Seiten über Indien bisweilen fast überblätterte. Es wurde nicht ganz klar, warum Paul in manchen Situationen ausharrt, obwohl sie ihm nicht behagen. War es wirklich nur das nicht aufgeben wollen? Und so lässt mich das Buch in Summe ein bisschen ratlos zurück, was wohl das Anliegen des Schreibens war….