Der Abschluss der von-Briest-Trilogie

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Der letzte Band der Jahrhunderttrilogie von Richard Dübell "Das Jahrhundertversprechen" dreht sich um die Familie von Otto von Briest. Zusammen mit seiner Ehefrau Hermine betreibt er in Berlin der 20ger Jahre eine Detektei und versucht gleichzeitig das Familiengut vor dem finanziellen Ruin zu retten. Die einzige Tochter Luisa träumt von einer Schauspielkarriere, während der Ziehsohn Max ein großes Talent bei Autorennen beweist. Gemeinsam müssen die 4 schwierige wirtschaftliche und politische Zeiten überstehen.

Anders als in den Vorgängerromanen geht es dieses Mal nicht um eine "spektakuläre" neue Idee, sondern eher allgemein um das Lebensgefühl der Menschen zwischen 2 Weltkriegen. Sie müssen sich in schwierigen Zeiten irgendwie durchkämpfen und auch alte Familienfeindschaften erschweren teilweise die Situation.

Man muss nicht die Vorgängerromane kennen, denn die vorherigen Hauptpersonen werden maximal in kurzen Nebensätzen erwähnt, die nicht wesentlich für das Verständnis sind. Dies ist auch einer der Kritikpunkte der Trilogie von mir, da man nicht mitbekommt, dass es eine Familiengeschichte über mehrere Generationen ist.

Positiv aufgefallen ist mir wieder, die detaillierten Schilderungen
der damaligen Gesellschaft mit ihrer besonderen politischen und wirtschaftlichen Situation. Man merkt, dass sich Richard Dübell intensiv mit der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat. Es ist ein gelungenes geschichtliches Abbild, wo man auch einiges über die Geschichte Deutschlands vor knapp 100 Jahren erfahren kann.

Insgesamt habe ich mich bei allen 3 Bänden gut unterhalten gefühlt und so einiges geschichtliches Neues dabei erfahren. Aus diesem Grund vergebe ich gute 4 Sterne, da mir ein wenig der Bezug zu den vorherigen Generationen gefehlt hat.