Eine Berliner Familie zwischen den Weltkriegen

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Berlin 1921: Die Familie von Briest tut sich finanziell immer noch schwer nach dem Ersten Weltkrieg, wie so viele andere Menschen in Deutschland überhaupt. Als Detektive erhalten sie so gut wie keine Aufträge, denn ihr Klientel kann sie nicht bezahlen. Das bedeutet aber, dass Otto von Briest immer wieder überlegen muss, ob er das Gut noch halten kann oder ob er es verkaufen muss. Währenddessen ist Tochter Luisa begeistert von der Idee einer Karriere als Filmstar. Sie ist verliebt in den Ziehsohn der Familie, Max, ein Berliner Gassenjunge, der begeisterter Automechaniker und Rennfahrer ist.

Autor Richard Dübell hat mit diesem Band den dritten Teil der Trilogie um die Familie von Briest geschrieben. Sehr anschaulich wird das Leben der Familie in de Zeit zwischen den Weltkriegen geschildert, die Ängste um die Zukunft, die Geschehnisse um die Judenverfolgungen, die politischen Verwicklungen dieser Zeit. Leider gerät manches dabei auch recht langatmig, und so mancher Handlungsstrang scheint mir nicht mehr ganz realistisch, sondern viel zu sehr vom Zufall gesteuert. Dennoch ergibt sich ein ziemlich gutes Abbild der damaligen Zeit, wie schon bei seinen bisherigen historischen Romanen merkt man dem Autor an, dass er gut recherchiert hat. Die historischen Fakten und die fiktiven Geschehnisse sind sehr gut miteinander verwoben.

Das Buch ist ein interessanter Abschluss der Trilogie, ist jedoch so in sich abgeschlossen, dass man es auch ohne die Kenntnis der Vorgänger lesen kann. Trotz der leisen Kritikpunkte meinerseits möchte ich das Buch gerne weiter empfehlen und vergebe vier von fünf Sternen.