Unstimmiger Religionsthriller

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Handlung:
Tom Jennings ist ein sehr erfolgreicher Hirnforscher. Ein von ihm entwickeltes Verfahren ermöglicht es, vererbte Erinnerungen sichtbar zu machen und beschert ihm so jede Menge Erfolg. Doch ein ehemaliger Studienkollege, der auf dem gleichen Gebiet forscht wie Jennings beansprucht dessen Forschungsergebnisse für sich und so entsteht ein erbitterter Rechtsstreit. Parallel dazu arbeitet Jennings an der Rückgewinnung der Erinnerungen von Pontius Pilatus, um das Geheimnis um das Antlitz Jesus Christus zu lüften. Ohne es zu ahnen, stößt der eifrige Hirnforscher somit in ein Wespennest und ruft eine Organisation auf den Plan, der jedes Mittel recht ist, um das Geheimnis rund um Jesus zu schützen.

Persönliche Meinung:
Die Handlung beginnt unmittelbar mit einer spannenden Situation, doch schon kurz darauf bricht der Spannungsbogen wieder ein. Bis zum ersten Drittel des Buches steht hauptsächlich der entbrannte Rechtsstreit zwischen Jennigs und seinem ehemaligen Studienkollegen im Fokus. Diesen Teil empfand ich als anstrengend und von Spannung fehlte jede Spur. Der Streit an und für sich ärgerte mich mehr, als dass er mich auf das Buch fixieren würde. Nach diesem Einstieg nimmt die Handlung jedoch wieder rasch an Fahrt auf. Dies wird durch viele neu auftretende Personen und Organisationen hervorgerufen. Bis zum Ende des Buches wird diese Vorgehensweise weiter beibehalten. Immer wieder werden der Handlung neue Personen hinzugefügt und auch wieder entnommen um das Geschehen weiter voran zu treiben und die Spannung aufrechtzuerhalten. Meiner Meinung nach war es doch etwas zu viel des Guten, vor allem da unterschiedliche Personen und auch eine doch sehr mächtige Organisation nur einen einzigen Auftritt haben, danach aber nie wieder in der Handlung berücksichtigt werden.

Was ich sehr irritierend fand, ist, dass Jennings sich keine Hilfe holte, sondern alles auf eigene Faust regeln wollte, obwohl er sich des Öfteren in Situationen wiederfindet, in denen er ohne Unterstützung aufgeschmissen ist.

Ebenfalls erwähnenswert ist die ausführliche Recherche, die diesem Werk vorangeht. An verschiedenen Stellen sind immer wieder Fußnoten eingefügt, die auf ein Quellenverzeichnis am Ende des Buches verweisen. Einige der gegebenen Informationen sind doch recht interessant.

Fazit:
„Das Jesus-Experiment“ ist ein durchwachsener Thriller. Der Anfang wirkt etwas zäh, allerdings wird in diesem Teil die Persönlichkeit des Protagonisten weiter aufgezeigt. Danach ist die Handlung gespickt mit immer neuen Personen und unerwarteten Wendungen, welche die Handlung zwar weiter vorantreiben, aber nicht immer nahtlos in das Geschehen passen.