Eine Reise durch Ostafrika

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treat2402 Avatar

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In "Das kann uns keiner nehmen" von Matthias Politycki gehen wir mit dem Protagonisten (Ich-Erzähler) auf eine Reise durch Ostafrika.

Das Cover des Buches ist wunderschön in gedeckten Farben gestaltet, zeigt den Kilimandscharo und macht mit der leicht metallisch-glänzenden Goldschrift wirklich was her.

Der Ich-Erzähler, ein Mann in den frühen 60ern, nimmt uns mit auf seiner Besteigung des Kilimandscharo. Auf seiner letzten Etappe und der anschließenden Übernachtung im Krater lernt er "Tscharli" kennen, einen furchtbar nervig überdrehten Hippie aus Bayern.
Tscharli, dessen soziale Kompetenzen nicht gerade die besten sind findet im "Windelhansi", wie er den Ich-Erzähler gleich zu Beginn nennt, einen Weggefährten.

Der Autor hat es wirklich verstanden die Freundschaft zwischen Tscharli und dem Windelhansi nachvollziehbar wachsen zu lassen. Konnte ich als Leser den Tscharli zunächst überhaupt nicht ausstehen, fand ich ihn mit jeder gelesenen Seite etwas sympathischer.
Die wachsende Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Protagonisten wird eingerahmt durch wunderschön atmosphärische Beschreibungen von Land, Leben und Leuten in Afrika.

Etwas schade fand ich, dass die Kilimandscharo-Wanderung nach nicht einmal 50 Seiten schon vorbei war, da hatte ich mir mehr erhofft bzw. erwartet.
Das "Päckchen", das unser Protagonist trägt und dem Tscharli im Verlauf der Reise anvertraut, war mir ehrlich gesagt etwas zu lang und zäh geschildert. Der Bruch in der Geschichte war mir an der Stelle etwas zu hart.

Nichtsdestotrotz finde ich, dass dem Autor hier eine sehr schöne Geschichte über Afrika, Freundschaft und das Besiegen des eigenen Ich gelungen ist.