Traum und Albtraum Afrika

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teer25 Avatar

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Das Buch " Das kann uns keiner nehmen" reiht sich ab sofort in das Regal meiner Lieblingsbücher ein. Der Autor Matthias Politycki beschreibt auf eindrucksvolle Weise und mit bildhafter Sprache, wie zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein können, durch ihr gemeinsames Abenteuer, den Kilimandscharo zu besteigen, zu echten Freunden werden und zusammen halten. Einfach köstlich, wie der Autor die erste Begegnung von Hans aus Hamburg mit dem Urbayern Tscharly am Kraterrand des Kilimandscharos schildert. Beide Charaktere sind wunderbar skizziert, als Leser wünscht man sich, den Tscharly und das Hornbrillenwürschtel mit all ihren Eigenheiten in Wirklichkeit persönlich kennenzulernen. Obwohl das eigentlich gar nicht nötig ist, denn das Buch gibt einen sehr tiefen Einblick in das Leben der beiden Menschen, die man einfach mögen muss.

Der Autor nimmt den Leser mit auf eine sehr emotionale Reise durch Afrika - ein Land voller Lebensfreude, aber auch voller Gefahren. Sehr gut gefällt mir, wie humorvoll und dennoch authentisch Politycki die Erlebnisse und Erfahrungen der beiden Reisenden erzählt. Man sieht Hans und Tscharly bildlich vor sich - wie sie gemeinsam feiern, oder wie sie sich im Schneesturm und in der Eiseskälte abquälen oder im Krankenhaus auf der Intensivstation gemeinsam hoffen und bangen. Der Leser ist mittendrin im Geschehen, fiebert mit, lacht und weint mit den Protagonisten. Berührt haben mich insbesondere auch die Seiten, auf denen sich der Tscharly und Hans die Geschichten ihrer großen Liebe anvertrauen.

Wunderbar finde ich außerdem, wie Hans mit den wortgewaltigen, aber oft auch hintersinnigen Sprüchen und Bemerkungen umgeht, die Tscharly grad heraus von sich gibt. So manchen Spruch habe ich mir, wie der Hans, notiert. Wer weiß, wo man diese schönen Redewendungen mal anbringen kann :-). Auch wenn der Tscharly immer wieder angibt, ein harter "Beißer" zu sein, wird im Laufe der Geschichte klar, wie dünnhäutig ist er in Wirklichkeit ist.

Auch die Nebenrollen sind perfekt besetzte Figuren. Während ihrer Reise treffen die beiden Deutschen in Afrika auf viele Freunde, die trotz unterschiedlichster Kulturen, füreinander da sind und sich gegenseitig helfen.

Das Buchcover passt sehr gut zu der fesselnden Geschichte - der Blick auf den höchsten Berg Afrikas, ein atemberaubender Schauplatz, der auch Gefahren mit sich bringt.

Mir hat das Buch, vor allem die sehr lebendige Erzählweise, sehr gut gefallen. Deswegen vergebe ich volle Punktzahl und ich freue mich schon jetzt auf ein neues Werk von Matthias Politycki!