Um herauszufinden ob du Menschen magst oder nicht, reise mit ihnen. (Mark Twain)

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danielle2107 Avatar

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Der Tscharlie, ein derber Ur-Bayer, der kein Blatt vor den Mund nimmt, und Hans, Autor aus Hamburg, treffen sich im Krater des Kilimandscharo, wo sie über Nacht campieren. Keiner hat Lust auf die Gesellschaft des anderen, jeder von ihnen ist dort, um mit etwas abzuschließen. Mit entsprechendem Unmut fällt die erste Begegnung aus.

Was jedoch anfangs nicht weiter voneinander entfernt sein könnte, das driftet im Laufe der Geschichte immer näher zueinander hin und der Tscharlie und Hans begeben sich gemeinsam auf eine Reise durch ein Afrika, das bunter und aufregender nicht sein könnte.

Matthias Politycki versteht es, Landschaften, Figuren und Begebenheiten mit wenigen Pinselstrichen so zu malen, dass der Leser sich direkt in die Szenen hineinversetzt fühlt. Nachdenkliche Abschnitte wechseln sich mit heiteren ab, und immer wieder bringt der Tscharlie den Leser zum Schmunzeln, indem er ihm ein paar seiner bayrischen Lebensweisheiten entgegenschleudert.

Obwohl die Idee absurd erscheinen mag, dass man mit jemandem, den man kaum kennt und der einem nicht einmal sympathisch ist, auf eine Reise durch Afrika geht, wird die Geschichte in keinem Moment unglaubwürdig. Sie zeigt auf, dass man seine Vorurteile nur zu leicht fällt und gut tut, über diese hinweg den Gegenüber kennen zu lernen, bevor man sich eine Meinung bildet.

Ein hervorragender, zugleich unterhaltsamer als auch nachdenklich stimmender Roman, den ich gerne weiterempfehle.