Unterschiedliche Freunde

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leseratte1310 Avatar

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Es hat lange gedauert, aber nun – nach fünfundzwanzig Jahren – ist Hans am Kilimandscharo. Hier will er mit Dingen aus der Vergangenheit abschließen. Aber dann begegnet er Tscharli, einem Bayer mit schlechtem Benehmen, derben Sprüchen und speziellen Ansichten. Tscharli ist schon eine ganze Zeit in Afrika und nun ist er auf Tour, um Abschied zu nehmen. Die unerbittliche Natur zwingt die beiden sehr unterschiedlichen Menschen zusammen. Es beginnt eine gemeinsame Reise, die zwar nicht so geplant war, aber nun stattfindet. Dabei kommen Hans und Tscharli ins Gespräch und die Meinung von Hans über seinen Mitreisenden ändert sich. Eine Freundschaft entsteht, aber nur einer der beiden wird die Heimreise antreten.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, auch wenn es für Nichtbayern manchmal nicht einfach ist. Die Ausdrucksweise von Tscharli war derb und direkt, so dass ich doch hin und wieder schlucken musste. Hans hat sich schnell eine Meinung über Tscharli gebildet, was ich sogar fast verstehen konnte. Aber im Laufe der Gespräche muss er seine Einstellung doch überdenken. Aber auch Tscharli verändert sich. Man muss einen anderen Menschen erst einmal kennenlernen, bevor man sich ein Urteil erlauben kann. Langsam setzt sich der Gedanke bei den beiden durch und es entsteht eine Freundschaft.
Die Reise der beiden vermittelt einen sehr atmosphärischen Einblick in Afrika. Nicht alles kann man immer nur schwarz und weiß betrachten.
Es ist eine Geschichte, die nachdenklich stimmt. Sie ist emotional, ein wenig tragisch und voller (speziellem) Humor. Dem Autor gelingt es, bis zum Schluss die Spannung aufrecht zu erhalten.
Eine interessante Reise durch Afrika. Mir hat sie gefallen.