Was möchtest du im Leben unbedingt noch machen?

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buchlieberin Avatar

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Hans ist Anfang 60, Zeit die Herausforderungen anzunehmen, die man später vielleicht nicht mehr schaffen würde. Seine ist die Besteigung des Kilimandscharos und eine Nacht in dessen Krater zu verbringen.
Der Berg leidet auch schon unter einer Art von Massentourismus, doch der Krater ist meist menschenleer und Nacht auch noch ziemlich unheimlich. Doch allein wäre er dort nicht, seine Träger wären dabei. Doch auch ein anderer Deutscher hat sich dort eingefunden, der Tscharlie, wie er sich nennt. Darüber ärgert Hans sich sehr, denn sein Berggenosse ist nicht nur unheimlich extrovertiert, sondern auch noch krank und leidet unter tierischem Durchfall. Doch die Träger sind begeistert und solidarisieren sich direkt.
Hans suchte dort die Einsamkeit um mit etwas aus seinem Leben abzuschließen. Und Tscharlie stört ihn dabei. Doch im laufe der Zeit lernen sie sich näher kennen und fahren später sogar für eine Woche nach Sansibar. Dies soll beide stark verändern. Nach und nach erfährt man auch die Geschichte der beiden.
Ich bin selbst schon Mitte 50, mein Mann wird jetzt 60. Die Frage: was wollen wir im leben noch erleben, machen, erreichen beschäftigt uns schon. So finde ich dieses Thema des Buches sehr interessant. Spannend ist auch die Frage des Tourismus in Afrika, die Rolle anderer Nationen dort, Rückblicke in die Vergangenheit. Auch Einheimische kommen zu Wort, das hätte für mich gerne ausgeweitet werden können. Doch vorrangig geht es ja auch um die Entwicklung der beiden Männer.
Laut Klappentext habe ich auch eher eine Bergsteigergeschichte erwartet und war erstaunt, dass dieser Teil bereits nach 100 Seiten beendet war. Bergsteigen gehört für mich sicher nicht zu den Dingen, die ich noch unbedingt machen möchte, doch die Weiten und Tiere in Afrika sehen zu können schon. Doch die Reisebeschreibungen in diesem Buch lassen diesen Wunsch etwas in den Hintergrund geraten.